„Das passiert“
„Fox News“-Star rechnet mit „Revolte“ gegen Biden
Der bekannte US-Moderator Tucker Carlson übte harte Kritik an US-Präsidenten Joe Biden - und hat damit laut Medienwächtern selbst eine Grenze überschritten. Zur besten Sendezeit prophezeite der „Fox News“-Star dabei eine „Revolte“ gegen die US-Regierung. Seine Kritiker sehen eine Parallele zu den Geschehnissen rund um den Sturm auf das Kapitol.
Schon während der Amtszeit von Donald Trump profilierte sich der konservative Fernsehsender „Fox News“ als Sprachrohr des damaligen US-Präsidenten. Dabei war sich der TV-Kanal nicht zu schade, auch Verschwörungstheorien und nachweisliche Fake News zu verbreiten. Nun macht erneut ein Quotengarant des Senders Negativschlagzeilen
„Dann gibt es einen Aufstand“
Zur abendlichen Prime Time verbreitet Tucker Carlson verlässlich teils krude Thesen über Zuwanderung, Corona-Masken und das vermeintliche Versagen der Regierung von Präsident Joe Biden. In seinem Monolog am Montag ließ er sich dabei einmal mehr über den misslungenen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan aus.
Wortreich forderte er dabei Rücktritte auf höchster Ebene und formulierte schließlich: „Wenn Anführer über längere Zeit keine Verantwortung übernehmen, dann gibt es Aufstand. Das passiert.“ Im Hintergrund prangte unter anderem ein Bild von Joe Biden.
Medienexperten sehen „Aufruf zur Gewalt“
Diese Aussage provozierte nicht nur einen medialen Aufschrei, sondern rief auch die Watchdog-Organisation Media Matters auf den Plan. Sie sieht in Carlsons Appell einen Aufruf zur Gewalt und zieht Parallelen zum Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021.
„Wenn es einen weiteren rechts motivierten Vorfall geben sollte, werden sich wieder viele in den Medien fragen: ,Wie konnte das passieren? Wo waren die Warnsignale?’“, twitterte Angelo Carusone, Präsident von Media Matters. Gegenüber dem „Guardian“ erklärte er zudem, dass „Fox News“ den Extremismus im Land weiter „brodeln“ lasse. Der Sender und „nicht Facebook“ würde seiner Ansicht nach „Treiber des nächsten Aufstands“ sein.
Kongressabgeordneter ortet „Blutvergießen“
„Fox News“ äußerte sich bislang noch nicht zu dem Vorfall. Tucker Carlson zählt zu den wichtigsten Quotenbringern des Kanals, er genießt deshalb gewisse Freiheiten. Er ist aber derzeit auch nicht der einzige prominente Rechte, der die Idee einer bewaffneten Revolte aufwirft.
Erst am Sonntag erneuerte der republikanische Kongressabgeordnete aus North Carolina, Madison Cawthorn, den Vorwurf, dass bei den vergangenen Wahlen betrogen worden sei. Diese Entwicklung würde „zu einem Punkt führen - und der lautet Blutvergießen“.
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