Maske, Eintritt, Tests

Zahlen steigen: Was uns im Corona-Herbst erwartet

Österreich
02.09.2021 06:00

Unbarmherzig steigen die Corona-Zahlen weiter an: 1848 Neuinfektionen gab es am Mittwoch in Österreich, ein Plus von 619 Fällen gegenüber Dienstag. Auch in den Spitälern nimmt die Zahl der Erkrankten weiter zu: 545 Infizierte waren am Mittwoch hospitalisiert - ein Anstieg von 35 im Vergleich zum Dienstag. Auf den Intensivstationen lagen am Mittwoch 142 Erkrankte. Das ist ebenfalls ein Plus - von zwölf Patienten. Angesichts der rasant steigenden Zahlen, saisonalen Bedingungen und neuen Mutationen könnten nicht zuletzt die Spitäler bald wieder zu voll sein.

Das Corona-Prognose-Konsortium warnt bereits vor einer Auslastung der Krankenhäuser: „Sollte sich der seit Beginn des Sommers ansteigende Trend der Infektionszahlen nicht bald umdrehen, steigt die Wahrscheinlichkeit des Erreichens der Auslastungsgrenze zunehmend an“ - die liegt bei 33 Prozent und könnte im schlechtesten Fall in Oberösterreich und Vorarlberg bis 15. September überschritten werden.

„Geimpfte Patienten auf Intensiv die Ausnahme“
Laut österreichweiter Prognose liegt an dem Tag der Belag bei den Intensivbetten mit 68-prozentiger Wahrscheinlichkeit zwischen 178 und 270 Patienten und auf der Normalstation bei 602 - insgesamt geht man von 821 hospitalisierten Erkrankten in den nächsten zwei Wochen aus. Der allergrößte Anteil der schwer kranken Patienten ist ungeimpft, warnen Mediziner - und die kämpfen immerhin täglich um das Leben der Betroffenen. „Geimpfte Intensivpatienten sind die Ausnahme“, bestätigt auch Walter Hasibeder vom Krankenhaus St. Vinzenz Zams in Tirol, Präsident der Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI).

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Das Tempo, in dem die Patientenzahl in Spitälern steigt, ist beunruhigend. Das kann uns rasch wieder in eine angespannte Versorgungslage bringen.

Walter Hasibeder, KH St. Vinzenz Zams, Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin

Zahlen steigen „leider in großem Tempo an“
„Die Belagszahlen in den Spitälern und auch in den Intensivstationen steigen leider in großem Tempo an“, erklärt der Intensivmediziner im „Krone“-Gespräch: „Das kann uns rasch wieder in schwierige Versorgungssituationen bringen, einschließlich der Verschiebung von geplanten Operationen.“ Die Antwort sei klar - und ein Impf-Appell: „Wir brauchen unbedingt eine höhere Durchimpfungsrate als bisher.“

Verschärfungen bei Maske, Eintritt, Tests
Doch das zu erreichen, scheint nur noch schwer möglich zu sein. Weshalb mit Verschärfungen zu rechnen ist. Die Corona-Taskforce aus Regierung, Ländern und Experten hat sich auch den Sommer über beraten und wird wohl kommende Woche konkrete Vorschläge nennen.

  • Wahrscheinlich ist, dass die Maskenpflicht verschärft wird - im Innenbereich, wie sie in Wien sowieso bisher gegolten hat.
  • Die Gültigkeitsdauer der Antigen-Tests dürfte auch gekürzt werden - wohl von 48 auf 24 Stunden.
  • Eine 1- bzw. 2G-Regel für die Nachtgastro, bei der es kein „Getestet“ mehr gibt, ist ebenfalls ein heißer Maßnahmen-Kandidat - und könnte letztlich auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen.
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