Lange Zeit hatte sich Altach-Keeper Martin Kobras nicht dazu äußern wollen, dass er von Trainer Damir Canadi von der Nummer eins zum dritten Torhüter zurückgestuft wurde. Nun bricht der 35-Jährige aber sein Schweigen und spricht über eine der schwierigsten Zeiten seiner Profi-Karriere.
Die Degradierung zur Nummer drei im Altach-Tor hat bei Martin Kobras Spuren hinterlassen: „Damir Canadi kam vor dem Cupspiel in Kalsdorf zu mir und teilte mir seine - alleinige - Entscheidung, dass ich nur noch die Nummer drei sei, mit. Weil man mit Tino Casali und Jakob Odehnal noch gutes Transfergeld machen könnte, mit ihm nicht mehr.“ Kobras vermutet, dass Canadi auf den Tormanntyp Kobras nicht wirklich steht. “Das hat gesessen, die Enttäuschung, die Verbitterung war riesengroß, ich habe danach nächtelang nicht geschlafen“, erinnert sich die Altach-Ikone. Wohl auch, weil ihm dämmerte, dass seine Profikarriere, die er noch ein oder zwei Jahre fortsetzen wollte, zu Ende ist. Der Weg in den Amateurfußball war verbaut, weil die Transferzeit schon vorbei war.
Es ist etwas zerbrochen in mir. Sport ist Emotion, ich hab sehr viel Herzblut in meine Zeit in Altach hineingelegt.
Altach-Legende Martin KOBRAS
Canadi und Kobras haben seither nicht mehr viel miteinander geredet, „gegrüßt haben wir uns, mehr nicht“, sagt „Kobi“. Enttäuscht sei er auch vom Verein, der jahrelang betonte, ihn nach seiner Karriere weiter im Verein haben zu wollen. „Da kam keine Reaktion, ich hatte nicht das Gefühl, dass der SCR Altach hinter mir steht“, sagt Kobras.
Zukunft ist offen
Die ferne Zukunft lässt sich der Bregenzerwälder offen: „Amateurfußball ist eine Option, die Fortsetzung der Trainerausbildung ist ein Fixpunkt. Dass ich in Altach bleibe, kann ich mir jetzt nicht vorstellen.“
Die nahe Zukunft ist das Heimspiel gegen Ried, das Kobras aufgrund von Verletzungen bei Casali und Odehnal bestreiten wird. „Wenn beide wieder fit sind, geht es zurück auf die Tribüne, ohne eine Chance auf Rückkehr. Trotzdem werde ich gegen Ried alles geben."
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