Der Präsident der Ärztekammer machte am Donnerstag Druck auf die Politik, mit entsprechenden Maßnahmen der Pandemie wieder mehr entgegenzuwirken. Die Zeit dafür sei gekommen, wenngleich zunächst noch wichtig sei, die Menschen von der Impfung gegen das Coronavirus zu überzeugen. Auch einen Lockdown im Herbst schloss der Mediziner nicht aus.
„Ich hoffe, dass das zögerliche Verkünden von verschärften Maßnahmen mit irgendwelchen Wahlen zusammenhängt“, zeigte sich der Ärztekammerpräsident am Donnerstag über die vagen Aussagen der politischen Verantwortlichen erzürnt. In der ORF-„ZiB 2“, gab er auch sogleich eine klare Handlungsaufforderung: „Die Zeit für Maßnahmen ist gekommen.“
„Lassen Sie sich beraten“
Zunächst müsse man aber auf die Menschen einwirken, sich impfen zu lassen. Schließlich sei die einzige Möglichkeit, aus der Pandemie herauszukommen, eine hohe Impfquote: „Lassen Sie sich vom Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens beraten“, richtete er den Österreicherinnen und Österreichern aus.
Paradebeispiel Dänemark
Dabei rief er auch das europäische Paradebeispiel Dänemark in Erinnerung: Dort sind bereits über 80 Prozent der Menschen geimpft, weshalb dort bereits auf die gröbsten Maßnahmen verzichtet werden konnte und auch schon ein gutes Stück Normalität zurückgekehrt ist. Nur mithilfe der 1G-Regel könne man die Infektionsketten zuverlässig unterbrechen, richtet er erneut eine Empfehlung an die Politik.
Lockdown könnte vor allem Nichtgeimpfte treffen
„Die Impfung bleibt weiter eine freiwillige Entscheidung“, machte er dabei klar - es liege aber an der Politik, die Menschen durch Information und ein entsprechendes Impfangebot davon auch zu überzeugen. „Wenn es uns nicht gelingt, fürchte ich, dass es zu einem Lockdown im Herbst kommen wird. Vor allem Nichtgeimpfte dürften davon betroffen sein.“
Corona-Tests nur in Ausnahmen kostenlos
Seinen Vorschlag, die Corona-Tests nur noch kostenpflichtig anzubieten, hält er dabei weiterhin für argumentierbar. Davon ausgenommen sollten nur jene Menschen sein, die aus gesundheitlichen Gründen wirklich nicht geimpft werden können: „Aber das sind nur ganz wenige“, so Szekeres.
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