Nach Rekordregen
45 Unwettertote in New York und Umgebung
Die Rekordregenfälle in der Stadt New York und Umgebung haben 45 Menschen das Leben gekostet. Im Big Apple starben viele, weil Wassermassen in Keller eindrangen und die Bewohner in den Fluten ertranken. Im benachbarten New Jersey kamen dagegen die meisten um, weil sie in ihren Autos eingeschlossen wurden.
In der Metropole wurden Straßen in Flüsse verwandelt, es gab verheerende Sturzfluten und überschwemmte U-Bahn-Stationen. „Es ist meine traurige Pflicht zu berichten, dass wir nun insgesamt 13 New Yorker durch den Sturm der letzten Nacht verloren haben“, so Bürgermeister Bill de Blasio. Viele konnten nicht aus überfluteten Kellern fliehen, so die Polizei. Die Opfer waren zwei bis 86 Jahre alt. Hunderte Menschen mussten von den Rettungskräften, die die ganze Nacht im Einsatz waren, geborgen werden.
„Zu den Menschen, die bei Sturzfluten hier am meisten gefährdet sind, gehören diejenigen, die in illegalen Kellerwohnungen leben, die nicht den Sicherheitsvorschriften entsprechen, die nötig wären, um Leben zu retten“, prangerte die demokratische Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez an. In solchen Wohnungen würden Familien mit wenig Einkommen und Migranten leben.
New Jersey wurde zusätzlich von Hurrikan heimgesucht
Auch im Nachbar-Bundesstaat New Jersey war die Lage dramatisch - 23 Menschen verloren hier ihr Leben. „Der Großteil waren Menschen, die in ihren Fahrzeugen eingeschlossen waren“, erklärte Gouverneur Phil Murphy. Neben Überschwemmungen wurde New Jersey noch von einem Tornado heimgesucht, der Dächer abdeckte, Fassadenteile zerstörte und Trümmerteile durch die Luft fegte. Weitere Todesopfer waren im Vorort Westchester sowie in der Nähe der Metropole Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania zu beklagen.
Hurrikan „Ida“ bescherte 80 Millimeter Niederschlag binnen einer Stunde im Central Park. Damit wurde sogar der Regenrekord für New York gebrochen, der erst im vergangenen Monat aufgestellt worden war, als der Sturm „Henry“ wütete. Sogar der Nationale Wetterdienst geriet an seine Grenzen: Die Organisation hatte Schwierigkeiten, die Dimensionen des Niederschlags farblich auf seinen Karten darzustellen.
Der U-Bahn-Verkehr in New York musste zwischenzeitlich komplett eingestellt werden, bis in den Donnerstag hinein war der Betrieb auf manchen Linien nicht möglich. Videos in sozialen Medien zeigten Wasserfälle, wo vorher Stufen waren, und dramatische Sturzfluten. Das Tennisturnier der US-Open musste trotz Überdachung eine Pause einlegen.
Biden: „Wir müssen handeln“
US-Präsident Joe Biden sieht in den jüngsten Wetterkapriolen Belege für die Klimakrise. Man müsse die Infrastruktur des Landes angesichts dieser Bedrohung anpassen. „Wir müssen handeln“, erklärte Biden. „Meine Botschaft an alle Betroffenen lautet: Wir stehen das zusammen durch. Die Nation ist hier, um zu helfen.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.