Panik und Schreie

Neuseeland: Extremist sticht sechs Menschen nieder

Ausland
03.09.2021 07:56

In einem Supermarkt in einem Vorort der neuseeländischen Millionenstadt Auckland hat ein Mann mindestens sechs Menschen verletzt, vier von ihnen schwer. Der Angreifer wurde von zwei Sicherheitskräften erschossen. Der Täter war als gewalttätiger Extremist bekannt und polizeilich überwacht worden.

Mindestens sechs Menschen seien in dem Ort New Lynn in einem Einkaufscenter südwestlich des Stadtzentrums verletzt worden, berichtete der Sender Radio New Zealand (RNZ) unter Berufung auf die Hilfsorganisation St. John. Vier von ihnen befänden sich derzeit in kritischem Zustand.

Täter war Behörden seit 2016 bekannt
Behörden sprechen bereits von einem Terroranschlag eines gewalttätigen Extremisten: „Laut Gesetz konnten wir den Mann nicht im Gefängnis behalten - deshalb wurde er ständig überwacht“, zitiert RNZ Premierministerin Jacinda Ardern. Es handle sich um einen Mann aus Sri Lanka, der den Behörden seit 2016 bekannt gewesen und unter Beobachtung gestanden sei, erklärte sie auf einer Pressekonferenz (siehe Video oben). Er habe sich aber zuvor nichts zuschulden kommen lassen und war deshalb auf freiem Fuß. Der Täter habe mit den Ideologien des IS sympathisiert.

„Verabscheuungswürdig und falsch“
„Was heute passiert ist, war verabscheuungswürdig, es war hasserfüllt, es war falsch“, so Ardern. Dahinter stecke kein Glauben, sondern „eine Ideologie, die hier von niemandem unterstützt wird“. Der Angreifer sei "innerhalb der ersten Minute nach Beginn der Attacke" erschossen worden.

Die Polizei, die mit einem Großaufgebot an Kräften und einem Hubschrauber im Einsatz war, sperrte das Gebiet um das Einkaufszentrum LynnMall nach dem Vorfall großräumig ab. Das Shoppingcenter wurde geschlossen, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

„Da ist jemand mit einem Messer drin!“
Augenzeugen zufolge soll der Mann mit einem Messer auf Menschen, die in der Mall einkaufen wollten, eingestochen haben. Das Messer soll er erst kurz vor der Tat in dem Supermarkt erstanden haben. Anrainer berichten von Panik und Schreien. Videos in sozialen Netzwerken zeigen Menschen, die fluchtartig das Gebäude verlassen, sich verschanzen und einander warnen: „Da ist jemand mit einem Messer drin!“ Kurz darauf sind Schüsse zu hören.

Das Management des betroffenen Supermarktes zeigte sich „am Boden zerstört“. Erst im Mai hatte es in einem anderen Supermarkt der Kette eine Messerattacke mit fünf Verletzten gegeben. Sicherheitsbehörden im Land sind seit 2019 in erhöhter Alarmbereitschaft, seit ein Rechtsextremist im März 2019 in zwei Moscheen der Stadt Christchurch 51 Menschen getötet hat.

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