Freizeitboom
Trendsport Wandern – was Wandern so beliebt macht
Wandern war vor wenigen Jahren noch das verstaubte Hobby der älteren Generation. Kinder und Jugendliche waren genervt, wenn Eltern sie zu einem Wanderausflug geschleppt haben. Das hat sich zwischenzeitlich geändert. Ein richtiger Wanderboom ist entstanden.
Das Durchschnittsalter der Wanderfreunde liegt bei etwa 42 Jahren. Durch Wanderliteratur, die ebenfalls immer beliebter wird, hat sich das Image dieser Freizeitbeschäftigung grundlegend gewandelt. Die Zahl der Mitglieder im Österreichischen Alpenverein hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Mehr als zwei Drittel der Österreicher wandern mindestens einmal im Sommer, ein Viertel tut dies regelmäßig mindestens einmal pro Woche.
Ausrüstung hat sich ebenfalls angepasst
Auch die Wanderkleidung hat ihr verstaubtes Image abgelegt. Moderne Wanderkleidung ist alltagstauglich geworden. Sie ist ideal an die Anforderungen des Trendsports angepasst. Heftige Wetterumschwünge kommen in den Bergen häufig vor. Moderne Funktionskleidung ist atmungsaktiv und gleichzeitig wind- und wetterfest. Sie lässt sich angenehm tragen. Beim Kauf der Wanderschuhe ist es wichtig auf eine gute Passform zu achten. Zur Wanderausrüstung gehört auch ein ordentlicher Rucksack, der nicht zu groß und schwer ist, sowie ein Zelt und ein Schlafsack für größere Touren. Eine große Auswahl geeigneter Ausstattung findet man hier.
Gut für den ganzen Körper
Wandern trainiert den Bewegungsapparat kontinuierlich. Ganz nebenbei bauen sich Muskeln auf. Bergauf und bergab wandern trainiert vor allem die Beine, stärkt Sehnen, Bänder und Gelenke auf schonende Weise. Wer dabei Wanderstöcke benutzt, kommt sicherer durch das Gelände - und trainiert gleichzeitig noch die Armmuskulatur. Das hilft Verletzungen und Verschleißerscheinungen vorzubeugen.
Wandern macht schlank
Wandern verbraucht ähnlich viele Kalorien wie Joggen. Wer sich häufig an der frischen Luft bewegt, nimmt ab, ohne das Essen einzuschränken.
Wandern verbessert Blutwerte
Regelmäßiges Wandern wirkt sich positiv auf Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte aus. Der Stoffwechsel arbeitet schneller und das Immunsystem profitiert ebenfalls davon. Die Folge: Wer regelmäßig wandert, ist weniger müde und hat mehr Energie.
Wandern stärkt das Herz-Kreislauf-System
Regelmäßiges Wandern ist ein gutes Ausdauertraining, das Herz und Kreislauf stärkt. Damit diese positiven Effekte eintreten, ist eine gewisse Regelmäßigkeit erforderlich mit mindestens einer Wanderung in zügigem Tempo jede Woche. Das Herz schlägt mit der Zeit langsamer. Wandern wirkt sich auch positiv auf die Lungenfunktion aus. Mit tieferen Atemzügen kommt mehr Sauerstoff in den Körper, das erhöht Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
Wandern macht gute Laune
Die Bewegung an der frischen Luft ist für viele ein willkommener Ausgleich zum ansonsten sehr stressigen Alltag. Beim Wandern lassen sich Sport und Meditation besonders gut miteinander verbinden. Bei einigen seelischen Erkrankungen, beispielsweise bei Depressionen, kann der Aufenthalt in der Natur beim Wandern den Gesamtzustand verbessern. Die Natur mit viel Grün wirkt beruhigend und sorgt für Erholung.
Es gibt auf den zahlreichen Wanderwegen viel zu entdecken. Zudem sorgt die Bewegung dafür, dass der Körper Glückshormone ausschüttet, die für eine positive Stimmung sorgen. Allein schon der Aufenthalt im Freien pusht das Wohlgefühl. Hinzu kommen Bewegung und helles Licht. Wandern hat weitreichende positive Auswirkungen auf die Psyche, die nicht nur auf die Beinarbeit in unwegsamem Gelände zurückzuführen sind.
Jeder kann für sich alleine wandern, sich auf sich selbst konzentrieren und abschalten. Das gibt der Psyche Kraft. Wandern ist aber auch schön in einer Gruppe, um spannende und interessante Gespräche zu führen. Beim Gehen sind Gespräche besonders konstruktiv und kreativ.
Egal ob alleine oder mit anderen zusammen, der Moment, wenn der Weg geschafft ist, beispielsweise bei der Ankunft an einem Bergkamm, einem Gipfel oder einer Hütte, sorgt für ein Gefühl der Freude, ähnlich wie ein Gipfelsieg. Zu den besonders beliebten Touren gehören der Koschlak-Gedenksteig und der familientaugliche Klettersteig zur Ruine Rabenstein.
Training für die Balance und das Reaktionsvermögen
Das Wandern über Unebenheiten und die ständig andere Beschaffenheit des Weges trainiert den Körper und gleichzeitig muss auch der Kopf wach bleiben, um nicht zu stolpern oder auszurutschen. Die ständige Wachsamkeit trainiert Reaktionsfähigkeit, den Gleichgewichtssinn und die Koordination. Bei einer längeren Wanderung ist es zudem wichtig, geistig wach zu bleiben, um auf dem richtigen Weg zu bleiben und die Orientierung nicht zu verlieren.
Perspektivenwechsel bringt Gelassenheit
Wanderungen haben häufig einen Gipfel als Ziel. Ist dieser schließlich erreicht, kommt es oft zu einem Perspektivenwechsel. Beim Blick ins Tal erscheint alles, was vor wenigen Stunden noch groß war, auf einmal winzig klein. Das gilt nicht nur für die Gebäude und Straßen, sondern auch für Erlebnisse. Vielen wird durch die geänderte Perspektive bewusst, dass alles relativ ist, auch die Probleme und die Alltagssorgen. Das hilft dabei, Alltagsprobleme besser zu bewältigen und beim Abstieg alles mit mehr Gelassenheit zu betrachten.
Soforteffekt und langfristige Effekte
Diese Effekte treten nicht alle direkt nach der ersten Wanderung auf. Doch schon eine Wanderung in der Natur kann das Wohlbefinden verbessern, ein wenig Erholung vom Alltag bieten und gleichzeitig den Körper stärken und trainieren. Die meisten positiven Veränderungen sind erst nach einigen Wochen spürbar, wenn sich eine gewisse Regelmäßigkeit eingestellt hat.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.