Ärger mit XPS-Platten

Entsorgung eines Problemstoffs wurde zur Odyssee

Niederösterreich
04.09.2021 13:45

Sechs Styrodurplatten wollte ein St. Pöltner fachgerecht entsorgen - ein schwieriges Unterfangen, wie er feststellte. 35 Kilometer legte der Mann zurück, ein Vielfaches des Anschaffungspreises sollte er zahlen. „Mir wurde mehrfach empfohlen, den Problemstoff zerkleinert in den Restmüll zu werfen“, zeigt er sich verwundert.

„Man spricht ständig vom Umweltschutz. Wer nimmt aber solche Hürden in Kauf, um sechs Styrodurplatten fachgerecht zu entsorgen?“, fragt sich ein St. Pöltner. Das erste Problem: In der Landeshauptstadt gibt es keinen befugten Entsorger für den Dämmstoff. Das zweite Problem: Die Entsorgung ist teuer. „Ich sollte 88 Euro bezahlen, die sechs Stück hatte ich um 25 Euro gekauft“, wundert sich der Betroffene.

„Zerkleinert in den Restmüll“
Nach 35 Kilometern und 90 Minuten fuhr er mit den Platten wieder nach Hause. Was ihn noch mehr überraschte: „Sowohl beim Entsorger als auch im Rathaus wurde mir geraten, die Platten einfach zerkleinert in den Restmüll zu geben. So koste es nichts.“ Befolgen werde er den Tipp nicht, die XPS-Platten lagern daher vorerst auf dem Grundstück seiner Tochter.

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Meine zwei Enkel waren beim Entsorgungsversuch dabei. Sie waren entsetzt, wie schwierig das war und dass es keine Lösung gab.

Der St. Pöltner Styrodurplatten-Besitzer

Brief ans Ministerium
Geärgert hat ihn die Odyssee so sehr, dass er sein Erlebnis auch dem Umweltministerium geschrieben hat. „Neben einer Liste mit Abfallsammlern erhielt ich aber nur den Hinweis, dass Styrodurplatten üblicherweise nicht im privaten Haushalt verwendet werden - die haben wohl nie ein Haus gebaut!“

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