Rund 1000 Zusteller tragen für Tirol Logistik landesweit täglich etwa 100.000 Zeitungen aus - auch die „Krone“. Zum Tag der Zeitungsausträger am 4. September haben wir eine von ihnen begleitet.
Fünf Uhr Früh. Während Nebel über dem Zillertal hängt und fast ganz Fügen noch schläft, ist Heidi Obuca bereits seit halb zwei wach. Denn sie versorgt gemeinsam mit ihren Kollegen Fügen und seine Nachbargemeinden mit Tageszeitungen. Die 49-Jährige macht das seit sieben Jahren und kennt mittlerweile 30 verschiedene Touren auswendig, von denen sie an einem Morgen mehrere absolviert.
In flottem Tempo geht es mit dem Auto durch Fügen. Obuca muss auf dieser Route mehr als 100 Zeitungen austragen. Dafür braucht sie rund 45 Minuten. Um sechs Uhr soll die Morgenlektüre bei jedem Leser vor der Tür liegen.
Betrunkene Partytiger und nackte Frühaufsteher
Bei ihren Touren erlebt die Zustellerin allerhand Kurioses. Sie erzählt von einem ehemaligen Klienten: „Jeden Tag, wenn ich die Zeitung gebracht habe, ist er dagestanden, um sie zu holen - nackt. Er hatte zwar ein Handtuch um, aber das war vorne offen.“
Die Zustellerin nimmt solche Erlebnisse locker. Ebenso, dass sie schon blinde Passagiere aus ihrem Wagen scheuchen musste. „Da gehst du die Zeitung austragen und wenn du zurückkommst, sitzt ein Betrunkener in deinem Auto“, schmunzelt sie.
Bei jedem Wetter ist Obuca unterwegs
Auch bei Glatteis und Schnee muss Obuca sieben Tage die Woche durch enge Gassen und Bergstraßen manövrieren. Kein Problem für sie: „Ich fahre gern und man wird ein guter Autofahrer bei diesem Job.“ Das frühe Aufstehen stört sie ebenfalls nicht. „Ich bin kein Morgenmuffel.“ Wie zur Bestätigung springt sie kurz darauf einmal mehr aus dem Auto und sprintet mit einer „Krone“ in der Hand zum nächsten Briefkasten.
Während der Morgensport nicht zu kurz kommt, bleibt Obuca zum Zeitunglesen kaum Zeit. Die Mutter dreier Kinder arbeitet untertags noch 25 Stunden. Am Wochenende aber nimmt sie sich Zeit: „Am Sonntag lese ich liebend gerne die Krone“, schwärmt sie.
Topinformiert über das Dorfgeschehen
Heidi macht das Zeitungszustellen Spaß. Vor allem gefällt ihr, dass sie im Dorf alles mitbekommt: „Ich weiß immer gleich, wenn jemand ein neues Auto hat, irgendwo ein Storch hängt oder jemand umbaut“, erzählt sie lachend.
So schnell wird Heidi Obuca das Zeitungszustellen wohl nicht lassen. Und so war sie gemeinsam mit ihren Kollegen auch heute Morgen unterwegs, damit die Leser von „Krone“ und Co. pünktlich zum Aufstehen ihre Zeitung bekommen.
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