Sturm aufs Kapitol

QAnon-„Schamane“ bekennt sich schuldig

Ausland
03.09.2021 22:17

Die Bilder des Fellmützenträgers während des Sturms auf das Kapitol im Jänner gingen um die Welt. Nun hat die Aktion für viele Beteiligte jedoch ein gerichtliches Nachspiel - in seinem Prozess bekannte sich der als „Schamane“ bekannt gewordene Jacob Anthony Chansley nun schuldig. Er sagt sich dabei auch gleich von der QAnon-Bewegung los.

„Ja, Euer Ehren“, sagte der mit seiner Büffelhorn-bestückten Fellmütze beim Angriff auf das US-Kapitol gewordene Chansley und bekannte sich damit zum schwersten von sechs Anklagepunkten. Auf dieses Vergehen stehen bis zu 20 Jahre Gefängnis.

Anwalt bat um Nachsicht
Chansleys Anwalt Albert Watkins bat um Nachsicht für seinen Mandanten und forderte dessen Freilassung bis zur Urteilsverkündung: „Er hat keine Vorstrafen, er war kein Planer, er war nicht gewalttätig.“ Chansley drohen nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft zwischen 41 und 51 Monaten Haft.

Der selbsternannte „Schamane“ und Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie war wenige Tage nach dem Sturm auf das Kapitol verhaftet worden. Das Urteil gegen ihn soll am 17. November verkündet werden.

„Bin ein gewaltloser, friedlicher Mann“
Radikale Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Jänner den Kongress gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November zertifiziert werden sollte. Fünf Menschen starben während oder kurz nach dem Angriff. Darüber hinaus begingen in den folgenden Wochen zwei Polizisten Suizid.

Anwalt Watkins erklärte vor der Anhörung, sein Mandant lehne die QAnon-Bewegung inzwischen ab. Er sei ein „gewaltloser, friedlicher Mann mit echten psychologischen Problemen“, die ihn „anfälliger für Verschwörungstheorien“ gemacht hätten.

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