Noch immer gibt es in Österreich viele Menschen, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Die in Innsbruck tätige Virologin Dorothee von Laer erklärte nun, dass es wohl nur eine Alternative zu einer generellen Impfpflicht im Land gebe. Und zwar müsste man „das Virus durchlaufen lassen“ - bedeutet, dass sich dann nahezu alle damit infizieren, die noch nicht geimpft oder genesen sind.
Die nach wie vor steigenden Inzidenzen bereiten der Virologin der Medizinischen Universität Innsbruck Sorge. Alleine in den vergangenen zwei Wochen hat sich die Zahl an Corona-Patienten in den Intensivstationen verdoppelt, erklärte von Laer am Freitag in der ORF-„ZiB 2“.
Der Verlauf der Pandemie habe gezeigt, dass etwaige Verschärfungen der Corona-Maßnahmen zumindest zwei Wochen brauchen, um ihre Wirkung zu zeigen. Wenn man also zu lange damit zuwarte, gerate das Land „in Bereiche, die bedrohlich sind“, so die Wissenschaftlerin. Derzeit sehe sie jedenfalls nicht, dass der Anstieg an Neuinfektionen abflacht. Das Virus sei mittlerweile so ansteckend, dass man „eine Immunität von 90 Prozent“ brauche, um die Pandemie zu überwinden.
„Einzige Alternative zur Impfpflicht“
„Wer sich nicht impft, erkrankt irgendwann“, sprach die Virologin dabei auch die nach wie vor zu niedrige Impfquote in Österreich an. Dies sei ein längerfristiges Problem, weshalb man irgendwann zu einem Punkt kommen werde, an dem man „das Virus durchlaufen lassen“ müsse. Dies sei die einzige Alternative zur derzeit heftig diskutierten Impfpflicht.
Erwachsene nun am Zug
Vor allem mit Blick auf den bevorstehenden Schulstart sieht sie die Politik gefordert, eine dramatische Situation und einen damit verbundenen neuerlichen Lockdown zu verhindern: „Entweder wir schrammen daran vorbei oder schlittern mitten hinein.“
Das Konzept für die Schulen sei zwar „exzellent“, man solle die Pandemie aber nicht mehr auf dem Rücken der Schüler austragen - jetzt seien die Erwachsenen am Zug, „etwas zu tun“: Sie sollen sich „verdammt noch mal“ impfen lassen.
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