Tragischer Fall
Zwei afghanische Buben nach Pilzvergiftung tot
Ein besonders tragischer Fall einer Pilzvergiftung mit zwei Todesopfern hat sich in Polen ereignet. Eine afghanische Flüchtlingsfamilie, die erst am Tag davor in einem Flüchtlingslager in der Nähe von Warschau angekommen war, ging in einen angrenzenden Wald, um Pilze zu sammeln. Dabei erwischten sie aber auch einen hochgiftigen Grünen Knollenblätterpilz. Drei Kinder erlitten eine schwere Vergiftung von der daraus zubereiteten Suppe, zwei Buben starben, ein 17-jähriges Mädchen überlebte und konnte bereits aus dem Spital entlassen werden.
Das Leben eines sechs Jahre alten Buben konnte nicht mehr gerettet werden, teilte das Kinderkrankenhaus in Warschau am Freitag mit. Am Vortag hatte er noch eine Lebertransplantation erhalten. Der fünf Jahre alte Bruder des Buben war am Donnerstag den Folgen der Vergiftung erlegen.
Vater war für britische Armee tätig
Die Familie war erst am 23. August in einem Auffanglager etwa 30 Kilometer südlich von Warschau eingetroffen. Einem Bericht des Nachrichtenportals „Oko.press“ zufolge hatte Polen die zwölfköpfige Familie auf Bitten Großbritanniens aus Kabul ausgeflogen, da der Vater dort für die britische Armee tätig gewesen sein soll.
Bekamen Flüchtlinge zu wenig zu essen?
Ein Sprecher der polnischen Ausländerbehörde wies am Freitag Medienberichte zurück, wonach die Flüchtlinge in der Unterkunft zu wenig zu essen bekommen hätten. Am Tag nach ihrer Ankunft hätten die Afghanen ein Mittagessen aus zwei Gängen sowie Proviant erhalten. Die tägliche Verpflegung bestehe aus drei Mahlzeiten.
Die Staatsanwaltschaft befragt inzwischen die Beschäftigten des Auffanglagers zum Hergang des Unglücks. Sie ermittelt wegen Fahrlässigkeit.
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