Rezept Solidarität. Klare Worte findet der Rotkreuz-Kommandant - im Gegensatz zum Gesundheitsminister. Wolfgang Mückstein drückt sich um eindeutige Formulierungen, wie er auch im Interview für die Sonntags-„Krone“ bei Redakteur Michael Pommer beweist. Gerry Foitik dagegen, über viele Monate oberster Pandemiebekämpfer im Auftrag der Regierung, ist bei dieser nicht mehr so gefragt - kann es daran liegen, dass er besser weiß oder wüsste, worum es geht, was zu tun wäre und wie man es sagt? Klar sprach er sich gestern im Ö1-Interview für 1 G aus, also Zutritt nur für Geimpfte in gewissen Bereichen - „um die Gesellschaft vor Infektionen zu schützen“. Während Mückstein fabuliert, dass man „Ungeimpfte schützen muss“. Was Foitik aber vor allem sagt: Die Regierung hat zu wenig getan, um die Impfbereitschaft zu erhöhen. Jene, die sich zwar vorstellen könnten, sich impfen zu lassen, aber noch Zweifel hegen, zu überzeugen, zu informieren. „Man muss diesen Menschen einmal zuhören“ - und ihnen dann mit Fakten begegnen. Nun, wenn die Regierung das nicht schafft - wir tun es ab sofort verstärkt. „Angst vor der Impfung? - Die ,Krone‘ klärt auf“ heißt unsere neue Aktion, mit der wir heute starten. Damit versuchen wir mitzuhelfen bei Foitiks Lösungsweg, um die Impfquote zu heben und die Pandemie so in die Schranken zu weisen: „Das Rezept ist Solidarität und Empathie.“ Auf den Punkt gebracht! Aber nicht nur dabei …
„Krake“ ORF. Auf den Punkt gebracht - das ist auch ein Motto beim neuen TV-Format „Club 3“, für das „Profil“, „Kurier“ und „Kronen Zeitung“ erstmals redaktionell zusammenarbeiten. Gestern Abend wurde das neue Format zum ersten Mal ausgestrahlt (Wiederholung heute um 10.50 Uhr auf krone.tv und Schau-TV) - der künftige ORF-Generaldirektor Roland Weißmann interviewt von Christian Rainer (Profil), Martina Salomon (Kurier) und mir. Während der künftige ORF-General das Gespräch mit angezogener Handbremse und gleichzeitigem Druck auf die Fußbremse absolvierte, nehmen uns wir drei Interviewer in der Nachbetrachtung an der Bar kein Blatt vor den Mund. Und geben dabei auch ein ganz klares Statement ab: Die „Krake“ ORF möchte sich ganz offensichtlich künftig mehr und mehr in neuen zukunftsträchtigen Medienfeldern ausbreiten, wo auch die nicht gebührenfinanzierten privaten Medienunternehmen ihr Heil suchen. Da wird der finanziell so gut gepolsterte ORF, der seine Gebühren demnächst noch einmal deutlich erhöhen möchte, mit dem neuen General Weißmann wahrscheinlich noch leichteres Spiel bei seiner Expansion haben - gilt er doch als Wunschkandidat des Ballhausplatzes, der bei dieser Ausbreitung die passenden gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen könnte. Man darf und muss da vieles befürchten. Man erinnert sich einerseits daran, wie der ORF sein Monopol im TV- und Radiosektor die längste Zeit mit Zähnen und Klauen verteidigte - und es in gewisser Weise weiter tut. Und andererseits kennt man die türkisen Interessen. Da muss man aufmerksam und wachsam sein, ehe sich ein Fast-Monopol auch für die Online-Welt samt den sozialen Medien zusammenbraut.
Einen schönen Sonntag!
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