Das Bundesheer will in den nächsten vier Jahren alle seine Kasernen energieautark machen. Dafür nimmt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) 90 Millionen Euro in die Hand. Diese Umstellung sei nötig, denn die Risikobedrohung sei ganz klar: „Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Blackout kommt“, so Tanner.
Ab 2025 sollen alle 100 Kasernen in der Frage der Energie, der Verpflegung, der Wärme- und Treibstoffversorgung sowie der Wasser-und Sanitätsversorgung unabhängig von äußerlichen Einflüssen sein und sich vollkommen selbstständig versorgen können. Das Bundesheer habe sich laut Tanner in den vergangenen Jahren intensiv damit auseinandergesetzt und nun einen Phasenplan erstellt, der bis 2025 umgesetzt werde.
Die anderen Prioritäten für die kommenden Monate und Jahre „ergeben sich aus dem Risikobild“. „Wir haben vieles im Bereich der Pioniere und der gepanzerten Fahrzeuge angeschafft.“ Priorität hätten zudem die Ausrüstung und Schutzausrüstung der Soldaten, die Miliz, die Gebäudesanierung, der Ausbau der Cyberdefense und der ABC-Abwehr.
„System Eurofighter funktioniert“
Auf die Luftraumüberwachung angesprochen, bekräftigte Tanner einmal mehr, dass das System Eurofighter funktioniere. Das zeige sich nicht zuletzt am besonderen Einsatz kommende Woche zur Sicherung des Treffens der Parlamentspräsidenten. In Wien wird von Montag bis Mittwoch die 5. Weltkonferenz der Interparlamentarischen Union (IPU) abgehalten. Es werden circa 120 Parlamentspräsidenten aus aller Welt und bis zu 800 Teilnehmer erwartet.
Bis zu 30 Prozent der Grundwehrdiener verlängern Dienst
Zufrieden zeigt sich die Ministerin sowohl mit dem Coronaeinsatz des Bundesheers als auch mit der Möglichkeit des verlängerten Grundwehrdienstes „Mein Dienst für Österreich“. „Das Bundesheer hat mit seinen vielseitigen Leistungen in der Coronakrise stark an Vertrauen und Ansehen in der Bevölkerung gewonnen.“ Um das auch weiterhin sicherstellen zu können, seien die Einführung der Teiltauglichkeit und der verlängerte Dienst wichtig. Letzterer werde an manchen Standorten von bis zu 30 Prozent der Grundwehrdiener angenommen.
„Mein Dienst für Österreich“ ist eine Möglichkeit für Grundwehrdiener, nach einer sechsmonatigen Grundausbildung freiwillig zwischen ein und maximal sechs Monaten in Form eines sogenannten Funktionsdienstes zu verlängern. In dieser Zeit können Rekruten ihr militärisches Können dann als Milizsoldaten im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz anwenden. Entlohnt wird der Dienst mit rund 3000 Euro netto im Monat.
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