Schwester (6) tot

Tretboot sank: Achtjährige weiter in Lebensgefahr

Steiermark
05.09.2021 12:34

Nach dem Tretboot-Unfall auf der Mur bei Graz, bei dem ein sechsjähriges Mädchen ertrunken ist, wird weiter um das Leben ihrer achtjährigen Schwester gebangt. Sie konnte ans Ufer gerettet und reanimiert werden. Der Zustand des Kindes, das in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden war, ist nach Auskunft des Spitals vom Sonntag zwar stabil, es besteht aber nach wie vor Lebensgefahr.

Die afghanische Familie aus dem Bezirk Murtal war am Freitagnachmittag im Bereich der Freizeitanlage Auwiesen (Gössendorf) mit einem Tretboot unterwegs. Als sich das Boot in der Mitte des Flusses befand, geriet plötzlich Wasser in den Innenbereich. Die vier Personen sprangen in das an dieser Stelle bis zu fünf Meter tiefe Wasser.

(Bild: Pail Sepp)
(Bild: Pail Sepp)

Vater wollte seine Töchter retten
Die Mutter (30) konnte sich selbstständig retten, der Vater (35) wollte beide Mädchen schwimmend ans Ufer bringen. Er schaffte es aber nur, die Achtjährige zu bergen. Das kleinere Mädchen war untergegangen und wurde nach längerer Suche etwa zwei Stunden später von Tauchern nur noch tot geborgen.

Wie es zu dem Unglück kommen konnte, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Das Tretboot, das erst am Samstag gefunden und aus dem Wasser gehoben werden konnte, wurde von der Staatsanwaltschaft Graz sichergestellt.

Staatsanwalt Hansjörg Bacher (Bild: Christian Jauschowetz)
Staatsanwalt Hansjörg Bacher

Es wird in alle Richtungen ermittelt
Nun soll „in alle Richtungen“ ermittelt werden, wie Staatsanwaltssprecher Hansjörg Bacher auf APA-Anfrage betonte. „Ob vonseiten des Bootsverleihers alles in Ordnung war, ob Eigenverantwortung vorliegt und so weiter“, erklärte Bacher. Vermutlich wird ein Sachverständiger beigezogen, um das Boot zu untersuchen, hieß es.

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