„Lächerlich“

Innsbruck: Ehemaliges Haubenlokal als Toilette

Tirol
05.09.2021 15:30

Innsbrucks Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) will den Pavillon vor dem Landestheater reanimieren: „Mit der aktuellen Nutzung machen wir uns lächerlich!“ Den Plänen für eine kulturelle Nutzung oder eines Umbaus in eine öffentliche WC-Anlage erteilt Anzengruber eine klare Absage.

Die ehemalige Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach (Gott hab sie selig!) würde sich wohl im Grab umdrehen, wenn sie wüsste, was aus „ihrem“ Pavillon vor dem Landestheater geworden ist. Der einstige Vorzeigebau ist zum Schandfleck verkommen und wurde zum „Häusl“ deklassiert.

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Ungenützt ist das der teuerste Würfel der Welt.

Johannes Anzengruber

„Ungenützt ist das der teuerste Würfel der Welt“, ärgert sich auch Johannes Anzengruber, ÖVP-Vizebürgermeister der Stadt Innsbruck. Daher hat er sich Gedanken gemacht, wie man den Pavillon wiederbeleben könnte. Seit 2018 steht der Würfel leer – und mit jedem ungenutzten Tag mehr verfällt das frühere Schmuckkastl. „Außerdem entgehen uns pro Jahr mehr als 200.000 Euro an Miete“, zeigt der ÖVP-Politiker im Gespräch mit der „Krone“ auf.

Er möchte endlich wieder Leben im Gebäude sehen. „Der Pavillon liegt ideal eingebettet zwischen Hungerburgbahn-Talstation, Innsbrucker Altstadt sowie den Kultureinrichtungen Haus der Musik und Landestheater und wäre prädestiniert für eine Inszenierung von alpinem Lifestyle“, hat Anzengruber schon Ideen.

„Alpin-urbaner Lifestyle“
Der Innsbrucker Tourismusverband habe dazu bereits ein Projekt entwickelt, das erstklassig zur Marke Innsbruck passe. „Mit dem 360 Grad-Panoramablick im Pavillon kann alpin-urbaner Lifestyle geboten werden. Speziell an diesem Platz mit viel freier Sicht- und Wohlfühlfläche in der Umgebung ergibt das ein gutes und vielfältiges Tourismus-Gastro-Angebot – für Einheimische wie Touristen ein absoluter Mehrwert.“ Wegen der Pandemie fehlen dem Verband nun aber die finanziellen Mittel zur Umsetzung.

Hoffen auf private Investoren
Daher will Vize Anzengruber das Vorhaben nun privaten Investoren schmackhaft machen. „Dazu müssen wir den Unternehmern natürlich entgegen kommen“, so der Innsbrucker Vize-Bürgermeister.

Den Plänen für eine kulturelle Nutzung des Pavillons oder eines Umbaus in eine öffentliche WC-Anlage erteilt Anzengruber eine klare Absage: „Es sei denn, wir möchten uns international lächerlich machen - mit der Geschichte eines Haubenlokales, das zu einem WC umfunktioniert wurde.“ Die Debatte ist somit eröffnet!

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