Miroslav Orlic hat Rückschläge sonder Zahl hinter sich, dem Profi-Leben sagte er Adieu. Der Fußball in Elsbethen ist für den Keeper Therapie.
Das Resümee von Elsbethen-Schlussmann Miroslav Orlic liest sich nicht schlecht: Die Nummer eins des 2. Klasse Nord B-Spitzenreiters schnupperte bereits Erstliga-Luft in Montenegro, außerdem verdiente er sich seine Sporen unter anderem in der Zweitklassigkeit Rumäniens und Serbiens. Nach einem Telefonat mit Kumpel Nikola Rajkovic war der Entschluss gefasst: Nach sechs Jahren im Ausland ging’s zurück nach Österreich! Nicht zuletzt, um näher bei seiner kranken Mutter zu sein. Der Ex-Profi ist selbst leidgeprüft, blickt auf eine ellenlange Verletztenhistorie: Sieben OPs, davon drei am Knie, hinzu kommt ein „Fast-Schädelbasisbruch“ in einer Penaltyszene auf Zypern, als der Gegner im Nachschuss Kopf statt Ball erwischte. Nach dem Tod seines Vaters vor zwei Jahren erlebte der Rückkehrer depressive Phasen. Ideen, ein Buch über sein leidgeplagtes Leben zu schreiben, zerschlugen sich fürs Erste. Vor drei Monaten erlitt der 28-Jährige gar einen Schlaganfall, die Ursache war schnell gefunden: Stress. „Die Gesundheit und die Familie sind mir dann doch wichtiger“, lässt Orlic die Profizeit fortan hinter sich. Dennoch gibt ihm der Sport weiterhin extrem viel: „Der Fußball war schon immer mein Leben!“
Der Erfolgsgarant
Das samstägige 9:0-Spektakel seiner Elsbethener gegen Puch 1b sah der beschäftigungslose Orlic aus der ersten Reihe. Coach Markus Unterholzer fand dabei nur lobende Worte für seinen Schlussmann: „Das ist zwar nicht mehr meine Generation, aber eins ist gewiss – er ist ein cooler Typ und natürlich ein echter Rückhalt!“ Apropos „cooler Typ“: Neo-Co-Trainer Ti Hoang gilt als Institution im Unterhaus, brillierte schon als Grünau-Co und Berndorf-Chef.
Mit den Neuen kam auch der Erfolg nach Elsbethen: Der 5:3-Auftaktsieg bei Golling 1b Anfang August war der erste Ligatriumph seit 22 Monaten, nun lachen die Flachgauer gar von der Tabellenspitze. Und das, obwohl sie ihre Heimspiele im „Nonntaler Exil“ bestreiten müssen. Der eigene Platz wird umgebaut, eine Rückkehr ist erst fürs Frühjahr angedacht. „Wir haben keinen Ort, um Besprechungen abzuhalten, müssen dafür aufs Feld ausweichen“, klagte Unterholzer. „Kein großer Nachteil“, entgegnete Orlic, der indes die Qualität herausstrich. Zudem geht’s im Kader äußerst harmonisch zu: „Es herrscht eine super Stimmung, wir sind eine echte Einheit!“
Vier Herbstrunden stehen noch an – die Wochen der Wahrheit: Mit Bad Vigaun, Abtenau und Großgmain warten vor Weihnachten noch alle drei „Erste“-Teams.
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