Gesetz tritt in Kraft

Bitcoin wird zum Zahlungsmittel in El Salvador

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06.09.2021 08:53

Die Digitalwährung Bitcoin ist ab Dienstag in El Salvador ein gesetzliches Zahlungsmittel. Der zentralamerikanische Staat ist das erste Land der Welt, das diesen Schritt macht. Ein entsprechendes Gesetz war vor drei Monaten verabschiedet worden und tritt nun in Kraft. Es sieht vor, dass jeder Händler, der technisch dazu in der Lage ist, Bitcoin als Zahlungsmittel annehmen muss. Auch Steuern können in der Kryptowährung bezahlt werden.

Auf den Tausch von Bitcoin soll keine Kapitalertragsteuer erhoben werden. Den Wechselkurs zum US-Dollar, der in El Salvador anstelle einer einheimischen Währung als offizielles Zahlungsmittel genutzt wird, soll der Markt frei entscheiden. Wer die digitale Geldbörse „Chivo“ herunterlädt, bekommt nach Angaben des Präsidenten Nayib Bukele ein Startguthaben im Wert von 30 US-Dollar (rund 25 Euro). Es soll demnach auch 200 „Chivo“-Geldautomaten geben.

Seit 2001 wird in El Salvador der US-Dollar als Zahlungsmittel benutzt. Dadurch ist das Land von der Geldpolitik der US-Notenbank abhängig. Für das Wirtschaftswachstum der Nation sei es nötig, die Zirkulation einer digitalen Währung zuzulassen, deren Wert allein von marktwirtschaftlichen Kriterien abhänge, heißt es im Gesetzestext. Zudem haben demnach etwa 70 Prozent der rund sechs Millionen Bewohner El Salvadors keinen Zugang zu traditionellen Finanzdienstleistungen. Viele sind auf Geldsendungen ihrer Angehörigen in den USA angewiesen.

Mehrheit der Bevölkerung gegen Bitcoin
Nach einer landesweiten Umfrage der Universidad Centroamericana mit knapp 1300 Teilnehmern im August lehnen rund 70 Prozent der Salvadorianer das Bitcoin-Gesetz ab. Etwa gleich viele hatten demnach ungenaue Vorstellungen von Bitcoin: Nur 4,8 Prozent der Befragten definierten sie korrekt als Kryptowährung.

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