Die Impfkampagne in Österreich stockt immer weiter: Am Sonntag wurden landesweit nur 1945 Dosen verabreicht, die allermeisten mit 1669 in Wien. In Vorarlberg war es genau eine, in Salzburg zwei. Es war damit der schwächste Impftag seit 31. Jänner - an diesem Sonntag waren 1428 Impfungen verabreicht worden. Geht es in diesem Tempo weiter, wird erst Ende Juli 2022 eine Impfquote von 80 Prozent der Bevölkerung erreicht.
In der vergangenen Woche sind fast drei von zehn Impfungen im bevölkerungsreichsten Bundesland Wien durchgeführt worden: Exakt waren es 24.223 von 82.769. Bei den Erstimpfungen hat Wien Vorarlberg damit mittlerweile überholt. Noch weniger Impfungen als vorige Woche hat es in Österreich zuletzt in der letzten Jännerwoche mit 48.716 Stichen gegeben - als aber noch akuter Impfstoffmangel herrschte.
Herdenimmunität rückt in weite Ferne
Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfpasses 5.540.156 Menschen bereits zumindest eine Teilimpfung erhalten: Das sind 62 Prozent der Bevölkerung. 5.243.513 und somit 58,7 Prozent der Österreicher sind bereits vollimmunisiert. Geht es in diesem Schneckentempo weiter, rückt das Ziel von einer landesweiten Immunität von 80 Prozent in weite Ferne: Erst am 22. Juli 2022 wäre es so weit, errechnete die Website pandemie-ende.at aus den aktuellen Impfdaten.
Schulbeginn im Osten: Nur 44 Prozent der Kinder geimpft
Was die Impfrate nach Altersgruppe angeht, so ist sie bei Kindern, die ab zwölf Jahren geimpft werden können, am niedrigsten. In der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen sind erst 44 Prozent vollimmunisiert. In der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre beträgt die Rate 55,7 Prozent und bei den 35- bis 44-Jährigen 61,8 Prozent. Je älter die Menschen, desto höher ist die Zahl der Geimpften. 67,1 Prozent der Personen zwischen 45 und 54 Jahren haben den vollen Impfschutz, 76,3 Prozent in der Gruppe der 55- bis 64-Jährigen. Bei den 65- bis 74-Jährigen sind 82 Prozent vollimmunisiert, bei den 75- bis 84-Jährigen 87,2 Prozent und in der Gruppe 85 plus 87,1 Prozent.
Impfrate sank unter EU-Durchschnitt
Im EU-Vergleich steht die heimische Impfkampagne nicht gut da: Bei der Zahl der Vollimmunisierten im Vergleich zur Bevölkerung liegt Österreich laut dem Portal Our World in Data auf Platz zwölf, hinter Deutschland und Zypern (siehe Grafik oben). Mit Stand 4. September ist die Impfrate damit unter den EU-Schnitt gesunken.
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