Verwirrung um Zahlen
D: Wohl mehr Geimpfte als offiziell verzeichnet
In Deutschland gibt es bezüglich der Impfzahlen Irritationen. Es verdichten sich nämlich die Hinweise, dass weitaus mehr Menschen gegen Corona geimpft sein könnten als offiziell verzeichnet (siehe Video oben).
Nachdem bereits das Robert Koch-Institut (RKI) einen entsprechenden Report veröffentlicht hat, stützt nun auch eine repräsentative Befragung von Infratest dimap in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung diese Vermutung. Das RKI hatte vor wenigen Tagen selbst von einer Differenz zwischen offiziellen Meldezahlen und Umfrageangaben bei der Impfquote der Unter-60-Jährigen berichtet. Es veröffentlichte eine Umfrage, in der sogar 79 Prozent der 18- bis 59-Jährigen angaben, erstgeimpft zu sein. Dies wären 20 Prozentpunkte mehr als das Impfquoten-Monitoring zum selben Zeitpunkt auswies.
„Spiegel“: Mehr als 350.000 Impfungen wurden nicht gemeldet
Auch der „Spiegel“ berichtete am Sonntag über höhere Impfzahlen als offiziell gemeldet. Das gehe aus Erhebungen der Kassenärztlichen Vereinigungen in mehreren Bundesländern hervor. Im zweiten Quartal sind demnach mindestens 350.000 verabreichte Dosen dem RKI nicht gemeldet worden und tauchen nicht in der bundesweiten Impfquote auf. Laut RKI sind derzeit mehr als 61 Prozent aller Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Praxen erfassen Impfungen doppelt
Eine solche Lücke war zunächst in Hamburg bekannt geworden, wo bis Ende Juni rund 71.000 Impfungen nicht erfasst waren. In Bayern liegt die Lücke dem Bericht vom Sonntag zufolge bei rund 150.000, in Baden-Württemberg und Berlin jeweils bei rund 50.000 Impfungen. Sachsens Praxen haben rund 29.000 Impfungen nicht gemeldet. Im Saarland und in Brandenburg gab es dagegen offenbar zusammengenommen rund 18.000 Impfungen weniger als gemeldet. Die Praxen erfassen die Impfungen doppelt: einmal über ein Portal des RKI, zum anderen über ihre Abrechnungssoftware. Bei einem Vergleich dieser Zahlen seien die Differenzen zutage getreten.
Deutschland: 4749 Neuinfektionen, Inzidenz 84,3
Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Deutschland erneut angestiegen. Nach Angaben des RKI von Montagfrüh lag sie bei 84,3 - am Vortag hatte der Wert 83,1 betragen, vor einer Woche 75,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4749 Corona-Neuinfektionen. Das zeigen Zahlen, die den Stand des RKI-Dashboards wiedergeben. Vor einer Woche war der Wert bei 4559 Ansteckungen gelegen.
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