Täter schwer greifbar

Großteil der Krypto-Angebote laut FMA betrügerisch

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„Gute 80 Prozent aller angebotenen Krypto-Assets“ haben laut FMA-Vorstand Eduard Müller einen „betrügerischen Hintergrund“. Meist gebe es im Internet sehr viele Anbieter, die zwar schöne Webseiten hätten, oft stehe aber nicht viel dahinter, so Müller am Montag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Die wahren Täter seien häufig nicht sichtbar und auch für die Justiz nur schwer greifbar. Zusammen mit seinem Vorstandskollegen Helmut Ettl fordert er daher eine strengere Regulierung und besseren Schutz für Anleger.

Die Maßnahmen, die der Finanzmarktaufsicht selbst zur Verfügung stehen, seien aufgrund der mangelnden Regulierung derzeit noch sehr eingeschränkt. Schutz oder Rechtssicherheit für die Anleger gebe es derzeit noch so gut wie keinen, betonte der FMA-Vorstand. Es gebe keine Beschwerdestellen oder Ähnliches. Auch die Einlagensicherung greife bei Verlusten mit Kryptowährungen nicht.

„Wir können nur Investorenwarnungen machen“, so Müller. „So richtig kommt das aber nicht an, weil die Goldgräberstimmung, die suggeriert wird, noch stärker bei den Menschen durchkommt.“ Die Schäden, die durch den Betrug mit Kryptowährungen entstehen können, sind dabei aber beträchtlich. Im Schnitt seien es rund 40.000 Euro, die Menschen bei solchen Betrugsfällen verlieren. Der bisher größte Schaden habe sich auf 650.000 Euro belaufen.

Strengere Regulierungen sind bereits im Anrollen, das „Digital Finance Paket“ wurde in der EU bereits im Herbst 2020 verabschiedet. Mit diesem sollen der Anlegerschutz zumindest in einigen Bereichen verbessert und Regeln rund um die Zulassung und Beaufsichtigung von Emittenten genauer definiert werden. Bis zur Umsetzung dürfte es allerdings noch dauern. Wenn alles in der Gesetzwerdung so laufe wie geplant, dann sei mit Beginn 2024 damit zu rechnen, dass diese Regulierungen in Kraft treten, so Müller.

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Problem nur auf europäischer Ebene lösbar
Von den neuen Regeln erhoffen sich die Vorstände jedenfalls deutliche Fortschritte bei der Regulierung von Krypto-Assets. „Von den neuen Regulierungen erhoffen wir uns schon, dass das ganze Konstrukt schärfer wird und umgänglicher“, sagte Ettl. Die bestehenden Aufsichtsrechte seien nicht ausreichend geeignet, um das Problem zu lösen. Fest stehe auch, dass sich die Thematik nicht auf nationaler, sondern nur auf europäischer Ebene lösen lasse.

Die Volumina bei Krypto-Assets würden derzeit weltweit ein großes Wachstum erfahren, dieses verlaufe exponentiell, so Müller. Bis 2024 könne sich das Volumen sogar verdreifachen. Die FMA schätzt, dass die Marktkapitalisierung für Krypto-Währungen in Österreich bei rund 10 bis 15 Milliarden Euro liegt. Die Vorstände betonten jedoch auch, dass diese Zahlen lediglich Annahmen seien, da es noch kaum aussagekräftige Daten und Zahlen hierzu gebe.

Potenziell könnte das starke Wachstum bei den Krypto-Assets aber auch die Finanzmarktstabilität in den nächsten Jahren und Jahrzehnten negativ beeinflussen, und zwar dann, wenn zu viel „echtes Geld“ gegen Kryptowährungen getauscht würde und es so zu einer Art „Krypto-Bankrun“ käme, sagte Müller.