Im Jahr 2030 sollen 70 Prozent aller neuen Autos in Europa mit VW-Logo rein elektrisch betrieben werden. Dafür müssen die Wolfburger natürlich auch die breite Masse erreichen. Der VW ID.3 ist für die Rolle des „Elektro-Volkswagens“ zu teuer, doch 2025 soll ein Kleinwagen auf die Jagd nach kleineren Geldbeuteln gehen. Wie der aussehen könnte, zeigt die Studie ID-Life, die auf der IAA Mobility (7. bis 12. September) in München präsentiert wird.
Anders als die rundlich gezeichneten bisherigen Exemplare der ID-Linie ist der ID.Life kantig und zeigt mit seinen Lichtern ein freundlich sympathisches Gesicht. Eher wie ein Honda e als wie seine Geschwister. Die Karosserie ist ziemlich klar gestaltet, auf Zierelemente und Anbauteile wird ebenso verzichtet wie auf einen komplexen Materialmix. 4,10 Meter Länge und 1,82 Meter Breite passen für den Großstadteinsatz, 19 Zentimeter Bodenfreiheit sowie Böschungswinkel von 26° vorn und 37° auch für unbefestigte Wege. Der Radstand beträgt angesichts der geringen Länge beeindruckende 2,65 Meter.
Mächtige Motorleistung
Der ID.Life basiert auf einer kleineren Variante des Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB). Ein 172 kW/234 PS starker Elektromotor treibt die Vorderräder an - erstmals in einem MEB-Fahrzeug. Die Beschleunigung von null auf 100 km/h dauert 6,9 Sekunden. Die Hochvoltbatterie mit einem Energiegehalt von 57 kWh ermöglicht eine WLTP-Reichweite von rund 400 Kilometer.
Einiges an Recycling-Material verbaut
Ein individualisierbares und abnehmbares Dach aus Luftkammer-Textil macht den kleinen Stromer zum Cabrio mit feststehendem Heckteil. Das Dach und die Frontabdeckung bestehen zu 100 Prozent aus wiederverwerteten PET-Flaschen. Im Klarlack für die Karosserie werden Holzspäne als natürliche Farbgeber und ein biobasierter Härter verwendet. Unter anderem dienen Bio-Öl, Naturkautschuk und Reishülsen als Grundstoffe für die Reifen des ID. LIFE. Im Innenraum wird vom FSC (Forest Stewardship Council) zertifiziertes Holz für die Einfassungen von Armaturentafel und Fondsitzbereich mit Artvelours Eco für die Sitzoberflächen und Türverkleidungen sowie Textil für die Kopfstützen und Türspiegel-kissen kombiniert. Geschredderte Altreifen verhelfen dem Rubber Paint Lack für den Einstiegsbereich zu einer besonders markanten Oberflächen-Struktur.
Ganz schön viel Platz
Der Gepäckraum im Heck fasst 225 Liter, zuzüglich 108 Liter unterhalb des Laderaumbodens. Werden die Fondsitzlehne und die Beifahrersitzlehne umgeklappt, kann das Gepäckraumvolumen auf bis zu 1285 Liter erweitert werden. Ein weiterer, 68 Liter großer Stauraum kann unter der Luftkammer-Textil-Abdeckung im Frontbereich genutzt werden. Unter einer gesonderten Frontklappe steht außerdem ein Volumen von rund 8 Litern zur Unterbringung eines Ladekabels zur Verfügung. Dort befindet sich neben dem Ladeanschluss für die Hochvoltbatterie außerdem ein Stromanschluss mit 230 Volt (16 A), über den sich externe elektrisch betriebene Geräte versorgen lassen.
Neues digitales Bedienkonzept
Kameras und ein Display ersetzen sowohl die Außen- als auch den Innenspiegel. Gangwahl, Blinker, Hupe und Scheibenwischer werden über ein Touchbedienfeld auf dem hexagonalen, nach oben offenen Lenkrad gesteuert. Navigations-, Kommunikations- und Infotainmentfunktionen werden über das eigene Handy gesteuert, das sich integrieren lässt und Online-Zugriff auf sämtliche Fahrzeugdaten zulässt.
Ruckzuck lässt sich der ID.Life in ein Kino oder eine Gaming-Lounge verwandeln. Spielkonsole und Beamer sind mit an Bord. Als Bildschirm dient eine Projektionsleinwand, die aus der Armaturentafel ausfährt.
Als Basispreis gibt VW 20.000 bis 25.000 Euro an. Ein Cabrio wird man um den Betrag wohl ebenso wenig bekommen wie den Motor, der stärker ist als im VW ID.3.
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