Wahlaufruf für CDU/CSU
Merkel: „Es ist nicht egal, wer unser Land führt“
Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl in Deutschland hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Parlament offen zur Wahl von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet aufgerufen. „Es ist nicht egal, wer unser Land führt“, sagte sie am Dienstag in ihrer Regierungserklärung. SPD und Grüne wollten eine Zusammenarbeit mit den Linken nicht ausschließen, was Fragen über die Zukunft der NATO und Europas aufwerfe. SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz konterte mit drei Prioritäten.
„Es geht auch um handfeste wirtschafts- und steuerpolitische Entscheidungen, die die Zukunft dieses Landes bestimmen werden, die Zahl der Arbeitsplätze“, sagte Merkel. CDU-Chef Laschet sei der Richtige, um das Land „mit Maß und Mitte“ in die Zukunft zu führen. Der beste Weg für Deutschland sei eine CDU/CSU-geführte Regierung.
„Niemand von uns ist ein Versuchskaninchen“
Die Tonlage der Kanzlerin war ungewöhnlich, weil Merkel in den vergangenen Jahren bei Auftritten im Bundestag stets die Gemeinsamkeiten mit dem Koalitionspartner SPD betont hatte. Merkel äußerte auch direkte Kritik an Vizekanzler und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz. „Natürlich war und ist niemand von uns in irgendeiner Form ein Versuchskaninchen“, sagte sie mit Blick auf entsprechende Äußerungen von Scholz im Wahlkampf.
Menschen weiterhin vom Impfen überzeugen
Jeder Geimpfte habe ein ausreichend getestetes Vakzin erhalten. Die Politik müsse die Menschen vom Impfen überzeugen „und nicht mit schiefen Bildern von Versuchskaninchen“ argumentieren. Die Bundestagswahl findet am 26. September statt. Merkel wird sich nach vier Amtszeiten als Kanzlerin nicht mehr zur Wahl stellen und will aus der aktiven Politik ausscheiden. Im Wahlkampf hatte sie sich bisher eher zurückgehalten. „Der beste Weg für unser Land ist eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung mit Armin Laschet als Bundeskanzler“, sagte sie nun.
CDU in Umfragen weit zurückgefallen
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und deutsche CDU-Vorsitzende Laschet ist gemeinsamer Kanzlerkandidat der CDU und ihrer bayrischen Schwesterpartei CSU. In Umfragen ist die CDU/CSU von rund 30 Prozent im Juli auf gut 20 Prozent zurückgefallen und liegt nun deutlich hinter den Sozialdemokraten. Der SPD-Kanzlerkandidat ist Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz.
Scholz nannte am Dienstag im Bundestag drei Prioritäten für eine Regierung unter seiner Führung: Kampf gegen Kinderarmut, finanzierbares Wohnen und stabile Pensionen. Dies seien für ihn Garantien für den Zusammenhalt der Gesellschaft, sagte Scholz.
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