Die Übersiedlung des UKH Salzburg auf das Gelände des Landeskrankenhauses rückt näher. Nun hat auch das Gesundheitsministerium der Fusion der beiden Kliniken zugestimmt. Damit ist juristisch alles geklärt, die neue Uniklinik soll im Jahr 2025 starten.
Die Übersiedlung des Unfallkrankenhauses Salzburg auf das Gelände der Landeskliniken nimmt Gestalt an. Wie das Land am Dienstag informierte, hat nun auch das Gesundheitsministerium die Kooperation zum Neubau einer orthopädisch-traumatologischen Klinik am Gelände des Uniklinikums (Campus Landeskrankenhaus) genehmigt. „Jetzt können wir nach jahrelanger Vorbereitung an die Detailplanung und Umsetzung gehen“, teilte AUVA-Obmann Mario Watz in der Aussendung mit.
Die neue Uniklinik soll eine „der modernsten medizinischen Einrichtungen Österreichs“ werden und „Ortho Trauma Salzburg“ heißen. Das neue „Haus B“ soll von 2025 bis 2029 für rund 170 Millionen Euro errichtet werden und 200 Betten auf Normalstationen sowie zusätzliche Intensivbetten umfassen. Geplant sind ein tagesklinischer Bereich, eine orthopädisch-traumatologische Ambulanz und eine Notaufnahme mit Schockräumen.
„Die Kooperation der Landeskliniken mit der AUVA ist vor allem aus medizinischen Gründen notwendig und sinnvoll. Durch die Nähe zu allen anderen Abteilungen des Uniklinikums werden die Fachkompetenzen und Ressourcen für eine hochwertige orthopädisch-traumatologische Versorgung an einem neuen Standort gebündelt“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP).
Den Betrieb der „Ortho Trauma Salzburg“ wird für beide Träger die AUVA führen, die mit ihrem Personal des Unfallkrankenhauses in das neue „Haus B“ übersiedelt. Die Mitarbeiter der Uniklinik für Orthopädie und Traumatologie der Salzburger Landeskliniken werden der neuen Einheit dienstzugeteilt. Die Errichtungskosten finanzieren beide Träger anteilig nach den Nutzungsanteilen im neuen Haus. In das Gebäude werden auch weitere Bereiche der Landeskliniken einziehen.
Allerdings stößt die Zusammenführung nicht auf uneingeschränkte Zustimmung. Jörg Hutter, der Vertreter der angestellten Ärzte in der Ärztekammer Salzburg, äußerte am Dienstag Bedenken. „Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass auch in der Medizin Konkurrenz belebend sein kann.“ Wenn es für einen so zentralen Bereich nur eine Institution gebe, reduziere das die Möglichkeiten für Patienten zu wählen. „Das mag bei akuten Unfällen weniger eine Rolle spielen, ist aber bei der elektiven Nachbehandlung durchaus von Bedeutung.“
Zudem gehe es auch um Dienst- und Bezahlmodelle der Mitarbeiter. „Da gibt es Ängste, dass Vorteile verloren gehen könnten.“ Generell ortet Hutter im Bereich der angestellten Medizin eine Art von Monopolisierung. „Wenn ich mit einem Arbeitgeber im Bundesland nicht glücklich bin, stoße ich irgendwann auf eine Situation, wo die Möglichkeit der Wahl des Arbeitgebers verloren geht“, sagte Hutter.
Unklar ist auch, was mit dem bisherigen Unfallkrankenhaus am Dr.-Franz-Rehrl-Platz in der Stadt Salzburg nach der Übersiedlung passieren wird. Gewidmet ist das Grundstück als Sonderfläche Krankenhaus. Es wäre damit für eine entsprechende Nachverwendung prädestiniert, die Rede war zuletzt von Reha-Angeboten gewesen.
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