Ein sechsjähriges Mädchen ertrank, seine achtjährige Schwester liegt im künstlichen Tiefschlaf: Wie konnte es nur zum Tretbootunglück auf der Mur nahe Graz kommen? Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung gegen den Bootverleiher, gegen jene Frau, welche das Boot ausgegeben hat, und (routinemäßig) gegen die Eltern. Fest steht: Das Boot hatte ein Leck.
Das Leck war bereits bei der Bergung des Bootes am Samstag sichtbar, sagt Christian Kroschl, Sprecher der Grazer Staatsanwaltschaft. Die große Frage ist nun: Gab es das Leck schon, als die Familie das Tretboot bei den Auwiesen in Gössendorf ausborgte? Das soll nun ein Gutachter klären, in drei bis vier Wochen könnte ein Ergebnis feststehen.
Dass auch gegen die afghanischen Eltern (35 und 30 Jahre alt) ermittelt wird, sei ein „normaler Vorgang“, um den Sachverhalt aufzuklären, so Kroschl. Ein unmittelbarer Verdacht gegen die beiden besteht nicht. Sie werden nach der Tragödie noch immer vom Kriseninterventionsteam betreut und konnten noch nicht endgültig befragt werden.
Schwester nach wie vor im künstlichen Tiefschlaf
Das Unglück ereignete sich am Freitag mitten in der Mur: Das Tretboot begann plötzlich zu sinken! Während sich die Eltern ans Ufer retten konnten, ging die sechsjährige Tochter unter und starb.
Ihre achtjährige Schwester konnte zwar gerettet und von Passanten reanimiert werden, sie liegt aber nach wie vor im künstlichen Tiefschlaf, wie es am Dienstagnachmittag aus dem LKH Graz zur „Krone“ hieß. Ihr Zustand sei aber stabil.
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