„Ermutigende“ Studie

Impfung reduziert Long-Covid-Risiko um die Hälfte

Wissenschaft
08.09.2021 06:00

Eine Impfung gegen das Coronavirus mindert nicht nur die Ansteckungsgefahr und schützt vor schweren Verläufen einer Covid-Erkrankung, sie reduziert laut einer neuen britischen Studie auch das Risiko für Langzeitfolgen einer Infektion. Erwachsene mit einem zweifachen Impfschutz leiden demnach um 49 Prozent weniger wahrscheinlich an Long-Covid.

Während sich die meisten Menschen vollständig von einer Covid-19-Erkrankung erholen, haben einige Betroffene mit anhaltenden Beschwerden - auch Wochen oder gar Monate nach der Infektion - zu kämpfen. Dazu zählen etwa Müdigkeit, Erschöpfung oder auch Geruchs- und Geschmackstörungen. Mediziner fassen dieses Beschwerdebild als Long Covid oder auch Post Covid zusammen.

Auch Personen mit milden Symptomen betroffen
Schätzungsweise jeder zehnte Erkrankte ist davon betroffen, das Risiko steigt dabei grundsätzlich mit der Schwere des Verlaufs - am größten ist es jedenfalls bei schwer Erkrankten, die in einer Klinik behandelt werden müssen. Aber auch Personen mit nur milden bis moderaten Symptomen können anhaltende Beschwerden entwickeln.

Die Therapieansätze sind noch rar - mit einer Impfung lässt sich aber zumindes das Risiko von Long Covid senken. (Bild: ©bilderstoeckchen - stock.adobe.com)
Die Therapieansätze sind noch rar - mit einer Impfung lässt sich aber zumindes das Risiko von Long Covid senken.

Ein Forschungsteam am Londoner King‘s College hat nun sogenannte Impfdurchbrüche in Zusammenhang mit Corona-Langzeitfolgen beleuchtet. Die dabei analysierte Datenmenge ist enorm: Sie erfassten dabei die Daten von 1,2 Millionen Menschen, die zumindest eine Impfdosis erhalten haben, sowie 970.000, die auch die zweite Dosis schon intus hatten.

Doppelt geimpft, trotzdem infiziert
Von den vollständig Geimpften steckten sich dabei im Nachhinein noch 2370 Personen mit dem Coronavirus an. Das entspricht einem verschwindend geringen Anteil von 0,2 Prozent. Besonders relevant war dabei aber die Zahl an Krankenhausaufenthalten. Auch hier waren Geimpfte bedeutend weniger oft betroffen.

Nur fünf Prozent all jener, die sich trotz Impfung infizierten, berichteten von Beschwerden, die für eine Dauer von mindestens 28 Tage nach dem positiven Test anhielten. In der Vergleichsgruppe der Ungeimpften meldeten hingegen elf Prozent andauernde Beschwerden. Das Risiko, an Long Covid zu erkranken, sei daher „ungefähr halbiert“, wie die Forscher im Fachblatt „The Lancet“ resümieren.

Auch Ansteckungsrisiko ist geringer
Dies deute darauf hin, dass das Risiko für Long Covid bei vollständig Geimpften reduziert ist, nannte die pharmazeutische Ärztin Penny Ward das Ergebnis „ermutigend“. Da durch die Impfung auch das Ansteckungsrisiko wesentlich geringer sei, rief sie dabei einmal mehr dringend zur Immunisierung gegen das Virus auf.

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