Österreichs Nationalmannschaft hat am Dienstag in der WM-Qualifikation eine 0:1-Niederlage gegen Schottland kassiert. Die Fans wüten: „Foda raus!“ Doch der sagt: „Ich bin gerne Teamchef Österreichs.“ Hier die Stimmen zum Spiel.
Franco Foda (ÖFB-Teamchef):„Wir haben eigentlich gut angefangen, waren 25 Minuten gut im Spiel, haben Druck ausgeübt und hatten Torschussmöglichkeiten. Nach dem 0:1 haben wir aber etwas die Kontrolle über das Spiel verloren. Wir wollten nach der Halbzeit weitermachen wie in den ersten 30 Minuten. Aber wir haben zu wenig über die Flügel gespielt, haben uns zu wenig durchgesetzt im Eins-gegen-Eins. Wir waren bis 20 Meter vor dem Tor gut, haben dann oft nicht die richtige Entscheidung getroffen. Aber die Mannschaft hat alles versucht, das Spiel zu drehen. Wir hatten noch die Riesenmöglichkeit von Baumgartner, da hat etwas Glück gefehlt. Vielleicht wäre das der Öffner gewesen, um das Spiel komplett zu drehen.“
Zu den letzten drei Spielen: „Wir wollten den Schwung von der EM mitnehmen. Im Moment befinden wir uns aber in einer schwierigen Phase, da müssen wir durch. Wir müssen weiter an uns glauben. Wenn man aus sechs Spielen nur sieben Punkte mitnimmt, ist das natürlich zu wenig. Es wäre mehr möglich gewesen. Insgesamt waren wir in der Defensive zu fehleranfällig und haben offensiv unsere Möglichkeiten nicht genutzt. Jetzt ist es einmal wichtig, in den nächsten zwei, drei Tagen ohne Emotionen, ohne Populismus an die Sache heranzugehen. Was war gut, was weniger an diesem Lehrgang.“
Zu Trainerdiskussion: „Das sind Dinge, die man als Trainer am wenigsten beeinflussen kann. Ich konzentriere mich auf meine Arbeit. Ich bin gerne Teamchef von Österreich und tue alles, um mit der Mannschaft Erfolg zu haben. Alles andere kann ich nicht beeinflussen. Ich gehe davon aus, dass ich das Play-off bestreiten werde. Wir haben noch vier Spiele, wir werden alles versuchen um diese zwölf Punkte zu holen.“
Christoph Baumgartner (ÖFB-Offensivspieler): „Ich verstehe, dass jeder Österreicher enttäuscht ist, jeder von uns hat sich etwas anderes vorgenommen. Wir haben es heute einfach nicht auf die Wiese gebracht, das ist einfach brutal enttäuschend. Es tut einfach sehr, sehr weh. Wir sind sehr, sehr enttäuscht. Es tut uns einfach leid. Wir haben uns alle den ersten Lehrgang nach der EM ganz anders vorgestellt. Jetzt stehen wir mit drei Punkten da, das ist einfach zu wenig, das ist einfach pure Enttäuschung. Es hört sich vielleicht blöd an, aber wir haben alles probiert. Wir haben es überhaupt nicht geschafft, dass wir zu klaren Torchancen kommen. Es ist einfach extrem enttäuschend, es tut uns leid für ganz Österreich. Wir haben es schon manchmal ordentlich gemacht, schaffen es dann aber nicht, den letzten Pass zu spielen. Es hat viel mit Einzelleistungen zu tun. Ich glaube, dass wir heute zu wenig Spieler am Platz gehabt haben, die 100 Prozent Leistung gebracht haben. Da nehme ich mich vorne weg, das war nicht das Spiel, das ich drauf habe. Das gilt für einige andere auch. Wenn du zu viele davon hast, dann verlierst du einfach.“
Zum nicht gegebenen Elfmeter: „Den kann man auf jeden Fall geben, ich finde es schon hart. Wenn das kein Elfmeter ist, dann weiß ich es auch nicht. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass das entscheidend war und wir uns nicht auf den Schiedsrichter ausreden sollten. Es liegt schon an uns, das war einfach zu wenig.“
Stefan Ilsanker (ÖFB-Mittefeldspieler): „Ich denke, wir haben alles versucht, aber leider ist uns nicht sehr viel gelungen. Wir müssen es endlich schaffen, dass wir die Qualität, die wir zweifelsohne in der Mannschaft haben, auf den Platz bringen und Gegner wie Schottland, die bei weitem nicht die Qualität wie wir haben, zuhause schlagen. Ich möchte mich einfach entschuldigen bei den vielen Fans, die ins Stadion gekommen sind, die weiter zu uns halten, und uns egal, wie wir spielen, egal wie es gerade läuft, immer den Rücken stärken. Wir wollten heute unbedingt gewinnen.“
Zum Ärger nach seiner Auswechslung: „Das ist eine sehr unangenehme Frage, ich sage jetzt nichts. Ich glaube, das war die Phase, wo wir gefühlt näher an einem Tor dran waren, als die ganze erste Halbzeit. Ich habe mich sehr gut gefühlt. Ich denke, in der Phase habe ich viel für das Spiel gemacht, wollte der Mannschaft helfen, dass wir Spiel drehen und wir endlich wieder gewinnen.“
David Alaba (Kapitän Österreich): „Schwierig zu erklären, jetzt unmittelbar nach dem Spiel. Wir haben gut begonnen in der ersten Halbzeit, haben Druck gemacht, sind über die Flanken gekommen. Aber die richtige Lösung haben wir nicht gefunden. Der letzte Pass, der Abschluss hat einfach gefehlt. Nach dem 0:1 war es gegen tief stehende Schotten nicht so einfach. Wenn man auf zwei Niederlagen in drei Spielen zurückblickt, versteht man die Unruhe. Natürlich gehört Kritik dazu, aber wie die speziell nach dem Israel-Spiel ausgefallen ist, da habe ich eine andere Meinung. Uns da Lustlosigkeit vorzuwerfen, das sehe ich nicht so. Heute haben wir uns mehr vorgenommen, aber haben keine zwingenden Lösungen gefunden. Es ist nicht so lang her, wo wir erfolgreich waren. Und jetzt schaut die Welt schon wieder anders aus. Das geht bei uns zu Hause sehr schnell, aber das wissen wir.“
Martin Hinteregger (Verteidiger Österreich), zum Elfmeter: „Wenn der Stürmer selbst sagt, es war kein Elfer, sagt das eh alles. Keine Ahnung, warum der Schiedsrichter so entschieden hat. Da spielen deutsche gegen englische Legionäre, da geht es im Sechzehner schon zu. Für mich war es eindeutig zu wenig.“
Zum Spiel: „Wir habe denen einfach teilweise in die Karten gespielt. Nur mit Flanken gegen diese drei Büffel da hinten, das war nicht richtig. Wir hätten mehr durch die Mitte spielen müssen. Das ist das einzige, was wir uns anrechnen müssen. Die Schotten sind auch keine schlechte Nation. Wir hatten mehr vom Spiel, aber es hilft nichts. Wir haben es nicht geschafft, ein Tor mehr zu schaffen wie der Gegner. Wir hätten in der zweiten Halbzeit vielleicht andere Ansätze finden müssen.“
Marko Arnautovic (ÖFB-Offensivspieler): „Wenn dir irgendwann die Lösungen ausgehen, ein Tor zu machen, dann ist es schon schwierig, dann bist du einfach komplett verloren. Die Spieler, die am Platz stehen, müssen schauen, dass sie die Spiel gewinnen. Ich werde keinen kritisieren, ich habe natürlich auch nicht meine Leistung gebracht, das ist klar. Es ist schon hart, man am Platz steht und keinen Ausweg findet, ein Tor zu machen, das ist schade. Wir dachten nicht, dass Schottland so nach hinten geht. Ich denke, es hat nichts mit dem Willen, wir waren einfach verloren, hatten keine Lösung, keinen Ausweg, dann geht auch nichts.“
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