Der neue Kia Sportage ist eines jener Autos, die in natura besser ausschauen als auf den Studiofotos, die der Hersteller vor der Weltpremiere veröffentlicht. Wie gut, dass er in München auf der IAA in München steht, genauer gesagt im Open Space am Odeonsplatz, wo die Besucher massenhaft den Erstkontakt feiern. Und zu feiern gib t es genug.
Als Kia vor knapp 20 Jahren mit dem Sportage an den Start rollte, gehörte die koreanische Marke zu den Pionieren bei den stadttauglichen Geländewagen. Inzwischen steht die Marke bei 2,5 Millionen abgesetzten Sportage (730.000 davon in Europa). Die neue, fünfte Generation des kompakten SUV soll der Auftakt zu einer neuen Zeitrechnung für das Unternehmen werden.
Und die beginnt mit einem Sprung in der Wertigkeitswahrnehmung. Der Innenraum ist so aufwendig gestaltet, dass es nicht mehr weit ist Richtung Premium. Die Anlehnung an den Kia EV6 tut dem Sportage gut. Man wähnt sich kaum in einem Kia. Hochwertige Materialien, viel Klavierlack-Optik, ein großer, zum Fahrer ausgerichteter berührungsempfindlicher Bildschirm. Auf insgesamt 24 Zoll an einem „Curved Display“ werden dem Menschen hinter dem Lenkrad alle Informationen übermittelt. Auch im Fond finden die Passagiere ausreichend Platz, sogar groß gewachsene hinter anderen groß gewachsenen, und die Audioanlage von Harman Kardon liefert das Unterhaltungsprogramm während der Fahrt. Der Raum für das Gepäck der Reisenden wuchs gegenüber dem Vorgänger um zehn bis 15 Prozent, sodass hinter der Heckklappe ein Volumen von gut 500 Litern entstand.
„Der neue Sportage“, so Kia-Produktmanager Sven Goh, „ist das erste Modell, das wir mit unserer neuen Markenidentität entwickelt haben.“ Das kompakte SUV tritt in einem der am stärksten wachsenden Segmente an, das inzwischen einen Marktanteil von 17 Prozent in Europa erreicht hat und in den kommenden Jahren, so Goh, „auf bis zu 22 Prozent wachsen wird“. Im Vergleich zu seinem Vorgänger entwickelten die Kreativen im europäischen Designzentrum gemeinsam mit den Kollegen in Korea ein vollkommen neues Design, das dem Sportage einen deutlich selbstbewussteren Auftritt verschafft. Wirkte der Vorgänger noch ein wenig pummelig, so dominieren bei der Neuauflage scharf gezeichnete Linien und eine neu gestaltete Frontpartie mit Matrixlicht-Scheinwerfern, die von zwei schmal geschnittenen Tagfahrlichtern eingerahmt wird.
Größer, aber nicht übertrieben
Bei den Abmessungen widerstanden die Kia-Designer der Versuchung übertriebenen Wachstums, sodass der Sportage in der Länge um gerade drei Zentimeter auf 4,51 Meter und beim Radstand um einen Zentimeter auf 2,68 Meter zulegte. In der Höhe kam ein Zentimeter auf 1,64 Meter hinzu. Der zum „Botschafter für Kia“ beförderte Sportage wirkt dynamisch, ohne dabei aggressive Züge anzunehmen. Für ein optimiertes Fahrerlebnis spendierten die Techniker des Hauses dem Sportage ein neues elektronisch gesteuertes Fahrwerk.
Zahlreiche digitale Helfer unterstützen unterdessen den Fahrer. Dazu gehören der kleine Monitor im Fahrerdisplay, der sich einschaltet, sobald der Blinker in Aktion ist und Fahrzeuge im toten Winkel sichtbar macht. Außerdem gehören ein Einparkassistent ebenso zum Programm wie Kollisionswarner für Front und Heck, ein adaptiver Tempomat und weitere elektronische Helfer.
Als Benziner, Diesel und elektrifiziert
Die Abteilung Antrieb teilen sich zwei Benziner, ein Diesel und ein Vollhybridmotor sowie später auch ein Plug-in-Hybrid. Die Benziner-Fraktion besteht aus einem neu entwickelten 1,6-Liter-Vierzylinder mit wahlweise 150 und 180 PS. Der 1,6-Liter-Diesel leistet 115 PS und der Vollhybrid erreicht eine Systemleistung von 230 PS. Der 265 PS starke Plug-in-Hybrid soll, so verspricht Kia, eine elektrische Reichweite von „rund 60 Kilometer“ besitzen. Die Benziner können auch als Allradler bestellt werden. Die Markteinführung ist für Anfang kommenden Jahres geplant, dann werden auch die Preise bekannt gegeben.
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