In einer Pressekonferenz informiert Gesundheitsreferentin Beate Prettner am Mittwoch über die geplanten Corona-Drittimpfungen. Start der dritten Teilimpfung ist kommende Woche in den Altenwohn- und Pflegeheimen, ab Oktober können sich auch alle anderen impfen lassen. Es wird wieder nach dem Alter und Vorerkrankungen vorgegangen.
An dem Medientermin nehmen neben Gesundheitsreferentin Beate Prettner auch Rotkreuz-Präsident Peter Ambrozy, ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzende Sylvia Gstättner und Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss teil. Thema der Pressekonferenz sind die dritte Corona-Teilimpfung, die möglicherweise noch im September ansteht, sowie eine Motivationskampagne, die mehr Menschen dazu bewegen soll, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Immer mehr junge Corona-Tote
Die Zahl der Corona-Infizierten in Kärnten erhöht sich laufend: Aktuell sind 664 Menschen an dem Virus erkrankt, von ihnen müssen 32 in den heimischen Spitälern behandelt werden. Davon liegen acht Patienten auf der Intensivstation. „Das ist eine Person mehr als gestern. Wir gehen davon aus, dass die Zahlen weiter steigen werden“, so Prettner. In den letzten sieben Tagen habe es insgesamt sieben Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gegeben. Prettner: „Wir sehen, dass immer jüngere Menschen am Virus sterben. Großteils sind es 50- bis 60-Jährige und großteils sind sie nicht geimpft.“
Tatsache ist: Die Impfung gegen das Covid-Virus wirkt! Mein Appell geht an alle: Bitte sorgen Sie für einen sicheren Herbst, lassen Sie sich impfen.
Gesundheitsreferentin Beate Prettner
Drittimpfungen ab kommender Woche
Der Start der dritten Teilimpfung passiert in den Altenwohn- und Pflegeheimen. „Wir beginnen nächste Woche am Donnerstag mit den ersten Drittimpfungen“, so Prettner. Geplant sind Impfzentren in den großen Städten, in Klagenfurt wird es auch einen neuen Impfbus geben. Er macht am 11. September am Neuen Platz Halt. „Ab Oktober können sich die über 80-Jährigen impfen lassen“, informiert Prettner.
Die Drittimpfungen werden nicht wie bisher mit Unterstützung vom Bundesheer durchgeführt. Das Rote Kreuz betreut die Impfzentren in Kärnten. Präsident Peter Ambrozy: „Ich muss diese Möglichkeit nutzen, um zu sagen, bitte lassen Sie sich impfen. Die Corona-Impfung bietet einen dreifachen Schutz: erstens persönlichen Schutz, dann solidarischen Schutz der übrigen Mitbürger und drittens ist die Impfung auch ein Schutz der Gesellschaft.“
„Impfgegner nicht verteufeln“
Die steigenden Corona-Zahlen seien beunruhigend, so ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzende Sylvia Gstättner: „Die Zahlen steigen viel zu früh.“ Wichtig sei nun, dass sich mehr Menschen gegen das Virus impfen lassen. „Es geht nicht darum, diese 40 Prozent, die sich bisher nicht impfen haben lassen, zu verteufeln und als Impfgegner darzustellen.“ Vielmehr sei es essenziell, aufzuklären. Wer verunsichert ist, solle sich nicht im Internet und auf sozialen Medien über die Impfung informieren, sondern bei Ärztinnen und Ärzten sowie Gesundheitspersonal.
Wenn Sie Ängste oder Zweifel haben, wenn Sie sich unsicher sind: Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt und lassen Sie sich aufklären.
Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss
„Großteil der Ärzte sind geimpft“
Ärztekammerpräsidentin Petra Preiss appelliert an alle Erwachsenen: „Wir sind so sehr von der Impfung überzeugt, dass wir uns bereits im vergangenen Herbst dafür ausgesprochen haben. Der Großteil unserer Ärzte ist geimpft. Ein verschwindend kleiner Teil ist nicht geimpft. In Wahrheit gibt es für jeden erwachsenen Menschen ein Impfangebot.“
Pandemie ist noch nicht vorbei
Preiss weiter: „Wenn schon völlig falsch und viel zu früh proklamiert wurde, dass die Pandemie für alle Geimpfte vorbei sei, dann empfinde ich das als geimpfte Ärztin als Verhöhung.“ Mit der Corona-Impfung schütze man auch Kinder, für die es derzeit keine Möglichkeit gibt. Zwar könnten auch Geimpfte das Virus weitergeben, doch weniger oft und weniger intensiv als Nicht-Geimpfte. Außerdem erkrankten Geimpfte weniger schwer.
Die Drittimpfung wird ab kommender Woche in den Altenwohn- und Pflegeheimen verabreicht, im Oktober kommen die über 80-Jährigen an die Reihe, die eine Information vom Land Kärnten bekommen werden. Doch grundsätzlich werde niemand um die Drittimpfung herumkommen, so Prettner. Für den dritten Stich müssen sich Interessierte wieder anmelden.
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