Neue Regeln im Handel

FFP2 für Ungeimpfte: „Polizei wird kontrollieren“

Wirtschaft
08.09.2021 18:06

„Der Handel ist erleichtert, dass es keinen generellen Lockdown mehr geben soll (siehe Video oben, Anm.), und begrüßt das Ziel der Bundesregierung, auf Basis der Impfung mit dem Virus leben zu lernen“, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich. Im krone.at-Gespräch merkt er allerdings an, dass man besonders für die Kontrolle von ungeimpften Personen die Polizei in der Pflicht sieht.

„Wir freuen uns, dass mit Ausnahme des Lebensmittelhandels die FFP2-Maskenpflicht im Handel österreichweit nur für Ungeimpfte eingeführt wird. Mit dieser Form der Normalität sind Impuls- und Spontankäufe möglich, die für eine Stabilisierung der betriebswirtschaftlichen Situation des Handels unbedingt notwendig sind“, ist einem Pressestatement der Wirtschaftskammer von Mittwochmittag zu entnehmen. Auf Nachfrage heißt es: Masken- oder 3G-Kontrollen dürften „je nach betrieblicher Situation“ anders ablaufen. „Wahrscheinlich wird die Verkäuferin nachfragen“, schätzt Spartenobmann Trefelik.

Er hält aber fest, dass der Kunde im Handel immer an erster Stelle stehe und die Situation, wie auch bereits jetzt, im Austausch mit den Angestellten bewertet und letztlich auch bewältigt werden müsse. „Das muss sich einspielen“, so Trefelik zu krone.at.

Knackpunkt der neuen Maßnahmen der Bundesregierung ist die FFP2-Pflicht für Ungeimpfte ab Zehn-Prozent-Auslastung der Intensivstationen - also de facto eine Unterteilung in geimpfte und ungeimpfte Kunden. Die Freiheitliche Wirtschaft sprach gar von einer „sozialen Beugehaft“, in die Menschen nun genommen würden, um sie zur Impfung zu „zwingen“. Eine Kontrolle seitens der Mitarbeiter im Handel scheint hier jedenfalls nahezu unmöglich. Dass beispielsweise vor einer H&M-Filiale ein Sicherheitsbeauftragter des Geschäftes stehen wird, der Impfpässe oder Qualität der Masken prüft, bezweifelt auch Trefelik.

(Bild: APA/Herbert P. Oczeret)

„Dafür ist dann die Exekutive zuständig“, sagt er. Da werde es dann Stichproben geben, dafür sei die Polizei auch da. Die Impfung sei eine Chance, und wer die nicht in Anspruch nehmen wolle, müsse sich eben kontrollieren lassen. Auch der WKÖ-Handelsobmann appelliert an die nicht immunisierte Bevölkerung: „Die Impfung ist ein Gamechanger. Einen besseren Schutz gibt es nicht - sowohl gegen das Virus als auch zum Schutz der Arbeitsplätze, der Betriebe und des Konsumklimas.“

„Druck der Kontrollen ist bemerkbar“
„Die FFP2-Empfehlung für Geimpfte und gleichzeitige Pflicht für Ungeimpfte wird nicht durch das Personal im Handel kontrollierbar sein können“, stellte am Mittwoch auch NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker fest. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) erklärte zum Thema Kontrollen: Je länger die Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt gemeinsam mit der Polizei Kontrollen vorgenommen habe, desto weniger Beanstandungen habe es gegeben. „Der Druck der Kontrollen ist bemerkbar“, betonte Ludwig - und forderte von ÖVP-Innenminister Karl Nehammer mehr Personal.

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