Wiens Straßennetz ist überwiegend nach berühmten Persönlichkeiten benannt. 2013 wurde eine Studie veröffentlicht, in der mehr als 170 Straßennamen als „bedenklich“ eingestuft wurden. Inzwischen sind aber noch mehr umstrittene Namen auf der schwarzen Liste gelandet. Darunter auch die beiden Mohrengassen.
Das Straßennetz Wiens besteht aus circa 6600 Verkehrsflächen, davon sind 4379 personenbezogen. 2013 wurden 170 dieser Straßennamen als bedenklich eingestuft. In der Zwischenzeit sind Hinweise auf weitere fragwürdige Benennungen aufgetaucht. Aus diesem Grund wurde am Mittwoch ein Ergänzungsband präsentiert.
Diskutiert werden unter anderem die Kleine und Große Mohrengasse. Aber auch der Lore-Kutschera-Weg landet wegen NS-Bezugs auf der schwarzen Liste. Viele der bedenklichen Straßennamen sollen künftig Zusatztafeln mit erklärenden biografischen Informationen über den Namensgeber erhalten - umbenannt werden sie nicht.
Die Stadt wird den eingeschlagenen Weg fortsetzen und die Anbringung von Zusatztafeln forcieren.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler
Zusatzinfos per QR-Code abrufbar
„Die Stadt macht damit aktuelle Forschungsergebnisse im öffentlichen Raum zugänglich und sichtbar“, sagt Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). Auch QR-Codes bei den Tafeln, mit denen per Smartphone Infos abgerufen werden können, sind angedacht.
Wiener Straßen tragen vorwiegend männliche Namen, bei Neu-Benennungen wird darauf geachtet verstärkt Frauennamen auszuwählen. Alle Namen sind auch auf der Website der Stadt Wien zu finden.
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