Der US-Halbleiterhersteller Intel will bis 2030 acht große Chip-Fabriken in Europa bauen. Wo diese errichtet werden sollen, wolle man bis Jahresende bekannt geben. Derzeit gebe es etwa zehn Standort-Kandidaten, darunter mehrere in Deutschland, so Intel-CEO Pat Gelsinger.
Er habe sich deshalb bereits mit Vertretern der EU-Kommission getroffen und sei in den vergangenen drei Tagen zweimal mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammengekommen, sagte Gelsinger der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom Donnerstag.
Intel hatte am Dienstag bei der Automesse IAA Mobility Investitionen von bis zu 80 Milliarden Euro in Europa angekündigt. Davon sollen aber rund 30 Prozent durch öffentliche Beihilfen gedeckt werden, sagte Gelsinger nun im Interview mit der Zeitung. Diese staatliche Unterstützung sei notwendig, um im Wettbewerb vor allem mit den asiatischen Konkurrenten bestehen zu können.
Der Intel-Chef machte zudem klar, dass es sich für Intel „auch rechnen“ müsse, wenn der US-Konzern „die neuesten Chiptechnologien“ nach Europa bringe.
Intel-CEO prognostiziert Kostenanteil von über 20 Prozent für Chips bei Premium-Fahrzeugen bis 2030
Gelsinger erwartet, dass die „Digitalisierung von allem“ den Kostenanteil von Halbleitern an den Gesamtkosten neuer Premium-Fahrzeuge bis 2030 auf über 20 Prozent ansteigen lassen wird - ein Anstieg um mehr als das Fünffache von vier Prozent im Jahr 2019.
Der adressierbare Gesamtmarkt (TAM; Total Addressable Market) für Automobil-Silizium wird sich dem Intel-CEO zufolge bis zum Ende des Jahrzehnts auf 115 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln - das entspricht etwa elf Prozent des Gesamtsiliziummarktes.
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