Brisante Lage

„Moria brennt noch“: NGOs prangern Zustände an

Österreich
09.09.2021 12:38

Anlässlich des Jahrestages des verheerenden Brandes im griechischen Flüchtlingslager Moria machen zahlreiche Hilfsorganisationen auf die weiterhin katastrophalen Umstände in griechischen Lagern aufmerksam. In einem gemeinsamen Offenen Brief wenden sich Ärzte ohne Grenzen Österreich, Caritas, Diakonie und die Initiative „Courage - Mut zur Menschlichkeit“ einmal mehr an die österreichische Bundesregierung, Verantwortung zu übernehmen und die bisherige Position zur Aufnahme Schutzsuchender aus Griechenland zu überdenken.

Auch ein Jahr nach dem Brand sitzen Tausende Menschen in den Elendslagern auf den griechischen Inseln fest. Trotz unzähliger Evakuierungsappelle sowie Ankündigungen, die Lage durch „Hilfe vor Ort“ zu entschärfen, wurde die Versorgung der betroffenen Kinder, Frauen und Männer nicht wesentlich verbessert, hieß es von den NGOs.

(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
(Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)

„Leid lodert weiter“
„Die Flammen in Moria mögen erloschen sein - doch das Leid in den griechischen Elendslagern lodert weiter“, warnte Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich. „Die Notlage auf den griechischen Inseln hält bereits seit fünf Jahren an. Die Lebensumstände sind akut gesundheitsgefährdend: Unsere Teams berichten von gravierenden medizinischen und psychologische Folgen für die Patienten“, hieß es.

Mit einem symbolischen Feuer wurde daran erinnert, dass trotz aller Versprechungen, die Lage zu verbessern oder „Hilfe vor Ort“ zu leisten, die Grundrechtsverletzungen täglich weitergehen.

Nur noch Schutt und Asche: Das abgebrannte Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Ägäisinsel Lesbos. (Bild: AP)
Nur noch Schutt und Asche: Das abgebrannte Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Ägäisinsel Lesbos.
(Bild: AFP)

Camp vollständig abgebrannt
Das Camp Moria, das bis dahin größte Flüchtlingslager Europas, war in der Nacht von 8. auf 9. September vollständig abgebrannt, rund 12.000 Menschen mussten damals Hals über Kopf aus ihren notdürftigen Unterkünften vor den Flammen fliehen. Die Zustände im danach eilig errichteten Ausweichcamp Mavrovouni wurden von Beginn an immer wieder kritisiert.

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