Was gibt es Schöneres als ein Stück Schokolade zu naschen: Tony‘s Chocolonely ist auch hierzulande mittlerweile vielen Schoko-Liebhabern ein Begriff. Weil Tony’s aber Schokolade nicht nur „liebt, produziert und verkauft“, wird jetzt in Wien über die immer noch großen Herausforderungen beim Kakaoanbau diskutiert. Das Ziel: von modernder Sklaverei und Kinderarbeit freie Schokolade!
Entgegen vieler Versprechungen seitens der Hersteller gäbe es immer noch Ausbeutung und Zwangsarbeit im Kakaoanbau. Vor allem etablierte große Schokoladenhersteller auf dem Markt würden davon profitieren, kritisiert der beliebte Produzent aus den Niederlanden und lädt deshalb am Freitag in Wien zur Diskussion. Dabei wird der Frage nachgegangen, warum die Umstände, unter denen Menschen, die in dieser Industrie arbeiten, nach wie vor prekär sind.
Kakaobauer erhält nur 7% des Supermarkt-Preises
Fest steht: Wenn wir eine Tafel Schokolade im Supermarkt bezahlen, landen davon weniger als 7% bei den Kakaobauern. Die Folge: auch Kinder werden zur Arbeit gezwungen. Seit 2001 haben die großen Schokoladehersteller mehrmals versprochen, Kinderarbeit einzudämmen. Doch aktuelle Berichte zeigen, dass allein in Ghana und der Elfenbeinküste heute noch 1,5 Millionen Kinder auf den Kakaoplantagen arbeiten. 2020 wurden dort über 46.000 Hektar Regenwald für Kakaoplantagen gerodet.
Bei Tony’s folgt man deshalb einer klaren Mission: Dass Schokolade 100 % frei von moderner Sklaverei und illegaler Kinderarbeit wird. Aber weil dies nicht nur für die Tony’s Schokolade Realität werden soll, sondern für jede Schokolade weltweit, diskutieren in Wien jetzt Lena Schilling (Aktivistin und Sprecherin der Initiative Lieferkettengesetz Österreich), Nunu Kaller (Autorin und Nachhaltigkeitsberaterin), Dr. Alexander Behr (Politikwissenschaftler und Aktivist im Netzwerk Afrique Europe Interact) sowie Belinda Borck (Impact Editor und Chocolonely Foundation Manager).
Debatte auch um Lieferkettengesetz
Auf der Agenda steht dabei auch das derzeit in Österreich heißt diskutierte Lieferkettengesetz. Soziale Ungleichheit herrscht nämlich nicht nur in der Schokoladen-Industrie, sondern in vielen Branchen produzierender Unternehmen. Deswegen hat der niederländische Schoko-Hersteller ausgewählte Experten eingeladen, die gemeinsam darüber sprechen wollen, was da eigentlich schiefgeht, wer die Verantwortung tragen sollte und wie es anders geht.
Wann: 10.9. von 16 bis 21 Uhr
Wo: Strandbar Hermann
Herrmannpark, 1030 Wien
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