„Viele Fake-Kinder“

Förderbetrug mit Kindergärten: 2 Mio. Euro Schaden

Wien
10.09.2021 06:01

Die Idee an sich ist förderungswürdig: Nicht nur die Stadt Wien will Kindergärten betreiben, sondern auch Private sollen dies dürfen. Freilich gegen korrekte Abrechnung. Die liege in diesem Fall im Argen, sagt die Anklage zum Millionenschaden.

„Bruder, wir haben auch viele Fake-Kinder“: So lautete ein SMS zwischen dem Erstangeklagten Abdullah P. und dem Drittangeklagten Mustafa S., der zum Prozessauftakt gleich einmal nicht erschienen ist. Der Finanzchef des Dachvereins KIBIZ soll sich in die Türkei abgesetzt haben.

Richter Christian Böhm (Bild: Martin A. Jöchl)
Richter Christian Böhm

Also ist er für Vereinsgründer P. gleich einmal der Schurke: „Ich will selbst wissen, wo das Geld ist. Ich habe nichts.“ Doch Staatsanwältin Kerstin Wagner-Haas sieht das naturgemäß anders: P. sei der Drahtzieher, der immer mehr Vereine gegründet und als Kindergärten ausgewiesen habe. Und mit „Strohmännern“, wie eben dem Viertangeklagten, besetzt habe. Seine Vertrauensperson - die Buchhalterin - sitzt neben ihm auf der Anklagebank.

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Mein Mandant hat dieses Verfahren 2015 losgetreten. Er ist auf den Hauptangeklagten reingefallen, will aber nicht aussagen.

Anwalt Philipp Wolm über den Viertangeklagten

Kinder in mehreren Standorten gemeldet
Die Buchhaltung - ein Desaster, so der Gutachter. Für sämtliche Vereine gab es nur ein gemeinsames Konto. Rechnungen, um Förderungen zu kassieren - wie an eine ungarische Firma - seien gefälscht, Kinder in mehreren Standorten gemeldet.

Für den geständigen Viertangeklagten setzt es acht Monate bedingt. Der Prozess geht im Dezember weiter.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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