Da dürfte die Regierung eine echte Meisterleitung abgeliefert haben: Denn über die neuen Corona-Regeln, die am Mittwoch verkündet wurden, herrschte am Tag danach vor allem eines: Großes Kopfschütteln, Verwirrung total. Beim Handel sowieso, bei der Exekutive, aber vor allem auch bei den Menschen im Land, die wir gleich einmal via krone.at fragten, ob sie sich bei den Corona-Regeln noch auskennen. Da haben wir in der Redaktionskonferenz getippt: Vermutlich würden da 90 Prozent „Nein“ sagen. Falsch getippt! Es waren letztlich „nur“ 80 Prozent. Da fragen wir uns nun: Wer steckt hinter jenem Fünftel, das sich auskennt? Freiwillige bitte vor… Nur so viel ist klar: Es bleibt unklar, wer die neuen Regeln, etwa die ab einer bestimmten Belegungszahl in den Intensivstationen geltende Maskenpflicht für Ungeimpfte im Handel, kontrollieren soll. Der Handel will es nicht übernehmen, die Polizei auch nicht. „Wir haben genug zu tun, für Supermarktspaziergänge ist da keine Zeit“, sagt stellvertretend für viele Polizisten ein Uniformierter zur „Krone“. Aber noch besteht ein Rest-Quäntchen Hoffnung für mehr Klarheit. An der endgültigen Verordnung wird schließlich noch gearbeitet. Aber nach allem, was wir in den vergangenen Monaten diesbezüglich erlebt haben, darf kaum davon ausgegangen werden, dass wenigstens diesmal der große Wurf gelingt.
Wahlkämpfen - das gehört sicher zu den großen Stärken von Sebastian Kurz. Hat er doch schon zwei erfolgreiche Nationalratswahlkämpfe für sich und die Türkisen geschlagen. Und so laden ihn Parteifreunde auch gerne ein, um ihnen Glanz zu verleihen. Gestern wurde Kurz gleich zum doppelten Wahlhelfer: Zunächst jettete der Kanzler nach Berlin, um dort dem traurigen Armin Laschet ein bisschen unter die Arme zu greifen, ehe er am Abend den offiziellen Wahlkampfauftakt der oberösterreichischen ÖVP in Linz schmückte. Wobei die Gastgeber unterschiedlicher nicht sein könnten: Während sich Laschet im Sinkflug befindet und laut neuesten Umfragen für seine Union bei der Bundestagswahl nur noch mit 20 Prozent der deutschen Wählerstimmen am 26. September rechnen darf, wird der oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer am selben Tag voraussichtlich mindestens 40 Prozent für die ÖVP bei der Landtagswahl erreichen. Womit auch klar ist, wo sich Sebastian Kurz am 26. September einfinden wird.
Einen schönen Tag!
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