Nach der Drogenparty in Villach, bei der ein 22-Jähriger im Würgegriff eines Freundes sein Leben verlor, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Die drei gebürtigen Kroaten hatten Alkohol und Drogen in Form von „Magic Mashrooms“ konsumiert. Ein Gutachten wird zeigen, ob eine verminderte Schuldfähigkeit vorliegt. Die „Krone“ hat jetzt bei einer Drogenexpertin nachgefragt.
Die Umstände, die zum Tod des jungen Mannes führten, müssen rekonstruiert werden. Begonnen hatte das Unheil mit einem Mix aus Alkohol und sogenannten Magic Mushrooms. Dadurch wurde das spätere Opfer möglicherweise aggressiv und attackierte seinen ebenfalls 22-jährigen Freund. „Dieser wollte sich laut seinen Aussagen dann offenbar schützen und nahm den Mann in den Würgegriff, was vermutlich zum Tod durch Ersticken führte“, so erste Erkenntnisse. Gegen den mutmaßlichen Täter wurde U-Haft verhängt.
„Nicht umsonst sind die Substanzen illegal“
Über die Zurechnungsfähigkeit der Beteiligten wird ein Gutachten Aufschluss geben. „Die Wirkung der psychedelischen Pilze kann das Verhalten massiv beeinflussen“, weiß Nicoletta Visconti, Leiterin vom OIKOS-Verein für Suchtkranke. Herzrasen, Schwindel und Angstzustände können Folgen sein. Und die zusätzliche Zufuhr von Alkohol würde das noch verstärken. „Dann können die Grenzen zwischen Realität und Fiktion schnell verschwimmen“, erklärt Visconti. Vor allem die getrocknete Variante der Pilze könne auch massive Auswirkungen auf das Nervensystem haben. „Nicht umsonst sind die Substanzen illegal“, warnt die Drogenbeauftragte.
Wie sich das alles in dem Fall auf die Schuldfrage auswirkt, wird sich erst im Gerichtsverfahren zeigen.
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