Knapp fünf Monate nach seinem Rückzug wegen Erschöpfung arbeitet Rudolf Anschober an einem neuen Projekt. Der Ex-Gesundheitsminister setzt sich in Buchform mit der Corona-Pandemie auseinander. Am 14. März 2022 erscheint dazu sein Werk „Pandemia. Einblicke und Aussichten“, in dem der frühere Politiker der Grünen anhand von fünf Personen zeigt, „welche Auswirkungen Covid-19 auf Einzelschicksale hatte und hat und was wir als Gesellschaft daraus lernen können“.
Anschober möchte damit „viel von den Kompetenzen und Erfahrungen weitergeben, die ich in fast 18 Jahren Arbeit in Regierungen gesammelt habe“, wird er am Freitag in einer Aussendung zitiert. „Pandemia“ sei ein „fiktives Sachbuch, das Einblicke in Entscheidungen geben wird und uns zeigen soll, was wir aus der Krise lernen können und wie ein Virus die ganze Welt verändert“.
Verlag: „Beginn einer langfristigen Kooperation“
Das Buch erscheint im Zsolnay-Verlag. Dessen Verlagsleiter Herbert Ohrlinger bezeichnete die Veröffentlichung als „Beginn einer langfristigen Kooperation“. Das Buch werde „vieles zeigen, differenziert und aus mehreren Perspektiven, vor allem aber wird es zeigen, was sich in entscheidenden Momenten abgespielt hat“.
Anschober: Zurück zu Mindestabstand und FFP2
Nach 13 Monaten Pandemiebekämpfung trat Anschober im April von allen Ämtern zurück. Im Rahmen einer persönlichen Erklärung sprach er von einer Überlastungssituation. Nach einer längeren Auszeit hat er sich zuletzt wieder verstärkt in der Öffentlichkeit zu Wort gemeldet. In die Debatte um Maßnahmen gegen eine zu starke Corona-Ausbreitung in den kommenden Wochen warnte Anschober am Dienstag: „Risiko steigt“ - und forderte zugleich eine Wiedereinführung des gesetzlichen Sicherheitsabstandes (Stichwort „Babyelefant“) und eine Rückkehr zur FFP2-Maskenpflicht, zumindest „teilweise indoor“.
Bereits Mitte August - als die Neuinfektionen wieder vierstellig wurden - wandte sich Anschober mit einer Warnung an seine Twitter-Follower: „Impfen, Testen, vorsichtig sein!“
„Zeit der Bewertung wird kommen“
Im Juli erklärte Anschober im Interview mit Conny Bischofberger, dass er derzeit von seinen Rücklagen lebe. Er machte damals außerdem klar: „Die Zeit, das alles (die Koalition mit der ÖVP, Anm.) zu bewerten, wird kommen. Ich will aber nicht im Nachhinein der Besserwisser sein oder mich in die Tagespolitik einmischen.“
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