So hatten sich weder Kind noch Eltern den Schulstart vorgestellt: Nach nur vier Tagen Unterricht wurde im Wiener Bezirk Döbling eine Volksschulklasse wegen eines positiven Tests in Quarantäne geschickt. Die berufstätige Mutter eines Achtjährigen ist nun aus Betreuungsgründen zum Homeoffice verdonnert und schon jetzt wieder mit den Nerven am Ende, wie sie krone.at erzählte: „Ich packe das alles nicht mehr.“
So manches Schulkind wurde bereits in der ersten Schulwoche für zehn Tage in Quarantäne geschickt - in Niederösterreich etwa gab es nach wenigen Tagen schon in sechs Städten Klassen-Cluster, in der Bundeshauptstadt wurden bisher 84 Volksschüler positiv getestet. Zahlen, wie viele Wiener Schüler bereits wieder im Homeschooling sind, liegen noch nicht vor, am Freitagnachmittag erfuhr die „Krone“ zumindest von mit Stand Donnerstag 125 teilgeschlossenen Schulen.
Schreck schon in erster Schulwoche
Betroffen ist jedenfalls eine Familie aus dem Wiener Bezirk Döbling: Bei der ersten Antigentest-Runde am Montag war noch alles okay, am Donnerstag dann, nach dem PCR-Test am Mittwoch, der Schreck: Denn es gab einen positiven Fall in der Klasse des achtjährigen Sohnes. Von der verordneten Quarantäne sind nach Schilderung der Mutter sowohl die Klasse als auch der gesamte Hort betroffen, ihrer Einschätzung nach gelten rund 60 Kinder als K1. Für die berufstätigen Eltern ein Albtraum.
Den ganzen Tag Multitasking
„Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, legte die Mutter des Buben krone.at ihre Situation dar. Für den Vater ist Homeoffice keine Option, sie hingegen muss sich nun von zu Hause aus um 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern. „Gleichzeitig soll aber auch zum Mittag ein Essen auf dem Tisch stehen“, schilderte sie, wie sie derzeit erneut mehrere Jobs auf einmal ausüben muss. „Das bedeutet für mich einen Megastress. Mein Sohn lernt zu Hause auch nicht so selbstständig wie in der Schule.“
Ärger über ungeimpfte Personen
Dass zumindest das zweite Kind (5) der Familie in den Kindergarten gehen darf, bietet nur teils eine Entlastung. Ab nächster Woche sollte die Schwiegermutter zur Verstärkung anreisen - ein Risiko, das die Familie nur ungern eingeht, auch wenn alle Erwachsenen geimpft sind und sich alle vor ihrer Ankunft testen lassen. Da kommt auch Wut auf: „Wegen wenigen Ungeimpften müssen die Geimpften leiden!“
Warum müssen Geimpfte dafür zahlen, dass es Ungeimpfte gibt?
Wiener Mutter eines Kindes in Quarantäne
Doch auch mit der Regierung verliert die Mutter langsam die Geduld: „Wie lange wollen sie noch abwarten, bevor sie durchgreifen? Die Zahlen steigen, immer mehr Personen müssen zu Hause bleiben.“ Sie würde sich die Einführung einer Impfpflicht wünschen - oder zumindest, dass Ungeimpfte ihre Krankenhauskosten selbst zahlen müssen.
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