Die Politik ist jetzt gefordert, den Fortbestand des Bargeldes in Österreich zu sichern.
Bargeld ist beliebt. Es ist einfach in der Verwendung, krisensicher und schützt die Privatsphäre. Kein Wunder also, dass trotz Digitalisierung auch 2020 noch mehr als 90% der im Rahmen einer Nationalbank-Studie befragten Personen der Meinung waren, Bargeld dürfe nicht komplett verschwinden.
Dieselbe Studie zeigt aber auch, dass die Bargeldnutzung in Österreich stetig zurückgeht. Nur gut ein Drittel der Befragten gab an, Bargeld bei einem 50-Euro-Einkauf der elektronischen Zahlung vorzuziehen, 2018 war es noch fast die Hälfte. Setzt sich dieser Trend fort, wird die Zukunft des Bargelds zusehends ungewiss.
Denn die flächendeckende Bereitstellung ist für Banken teuer, erfordert aufwendig gesicherte Geldtransporte und kostenintensive Betreuung von Bankomaten. Sinkt die Zahl der Nutzer weiter, könnte es sich in einigen Jahren nicht mehr lohnen, die Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Bargeld könnte praktisch verschwinden, auch ohne dass es abgeschafft wird. Politiker, die ein Fortbestehen des Bargelds versprechen, sollten Strategien entwickeln, damit es nicht so weit kommt.
Warnungen vor einer (ohnehin unrealistischen) Bargeldabschaffung durch die EU-Kommission oder EZB reichen nicht.
Paul Pichler, Kronen Zeitung (Gastkommentar)
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