Die Caritas Tirol bietet Erholungsurlaube für besonders belastete, in erster Linie alleinerziehende Menschen in Hotels an. Diese werden großteils an Tiroler vergeben, derzeit befindet sich auch eine asylberechtigte Familie unter ihnen - was für Kritik sorgt. „Die finanziellen Mittel kommen aus einer Stiftung“, wird intensiv betont.
Die Wogen gehen bei einigen „Krone“-Lesern hoch. Sie behaupten, dass die Caritas einer alleinerziehenden asylberechtigten Frau samt ihrem einjährigen Kind eine Woche Urlaub in einem 3-Sterne-Plus-Hotel in Innsbruck-Land ermöglicht. „Die Hilfsorganisation wird mit öffentlichen Geldern finanziert. Daher ist es unverständlich, dass diese finanziellen Mittel für Urlaube dieser Art verwendet werden“, lautet die Kritik.
Traumata, psychische Belastungen, Schicksalsschläge
Die Caritas Tirol nimmt die Causa ernst und klärt auf. „Es stimmt, dass wir Familienurlaube für besonders belastete, hauptsächlich Alleinerziehende anbieten. Es handelt sich dabei überwiegend um Frauen nach Traumata, psychischen Belastungen sowie schweren Schicksalsschlägen. Die Menschen werden von der Sozialberatung und der Familienhilfe nach bestimmten Richtlinien ausgewählt und von einer qualifizierten Mitarbeiterin der Caritas begleitet“, erklärt Verena Gutleben, Sprecherin der Caritas Tirol, „diese Erholungswochen, in denen mit den jeweiligen Familien auch professionell gearbeitet wird, werden zum allergrößten Teil an Tiroler Familien vergeben - auch über die Tiroler Plattform für Alleinerziehende, unsere Sozialberatung und Familienhilfe.“
Es handelt sich dabei überwiegend um Frauen nach Traumata, psychischen Belastungen sowie schweren Schicksalsschlägen. Die Menschen werden von der Sozialberatung und der Familienhilfe nach bestimmten Richtlinien ausgewählt und von einer qualifizierten Mitarbeiterin der Caritas begleitet.
Verena Gutleben, Sprecherin der Caritas Tirol
„Viele von ihnen sehen nicht wie Tiroler aus“
Gutleben weist im Zuge dessen auf ein Problem hin: „Viele dieser Menschen sehen nicht wie Tiroler aus, weil sie zum Beispiel eine dunkle Hautfarbe haben, jedoch sind sie in Tirol geboren und über viele Generationen hier sesshaft. Aus diesem Grund glauben auch einige Menschen, dass es sich um keine Tiroler handelt.“
Überwiegend an Tiroler Familien vergeben impliziert, dass ein kleiner Teil keine Tiroler sind? „Ja, auch das ist korrekt. Derzeit ist eine asylberechtigte Familie dabei - also Eltern samt Kinder. Die Familienmitglieder haben großes Leid erlebt, das sie verarbeiten müssen. Wir helfen ihnen mittels einer Erholungswoche dabei. Und wir können sie dabei unterstützen, sich in die Gesellschaft zu integrieren. Asylwerber sind hingegen keine dabei.“
Vier Wochen pro Jahr für zwölf bis 15 Menschen
Wichtig ist Gutleben zu betonen, dass für die Erholungswochen keine Spendengelder verwendet werden: „Das Geld kommt ausschließlich aus einer Stiftung mit der Auflage, diesen Familien eine Woche Auszeit zu ermöglichen.“ Insgesamt könne die Caritas Tirol vier Wochen Erholungsurlaub im Jahr für durchschnittlich zwölf bis 15 Personen vergeben.
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