Einem Bericht der Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) zufolge zählt der Gletscherfluss Isel in Osttirol zu jenen zehn Flüssen auf der Welt, die durch den Ausbau der Wasserkraft besonders stark gefährdet seien. Einzigartige Lebensräume stehen auf dem Spiel. Die Organisation fordert nun den Schutz.
Die Vjosa in Albanien oder der Mekong in Südostasien teilen dasselbe Schicksal wie die Isel in Osttirol: Sie gehören zu den zehn meistgefährdeten Flüssen der Welt. Grund dafür ist laut einem Bericht von WWF International der Ausbau der Wasserkraft. Rund 260.000 Kilometer frei fließende Flüsse könnten in den nächsten Jahren Bauprojekten zum Opfer fallen. „Dabei würden die Kraftwerke weniger als zwei Prozent der bis 2050 benötigten erneuerbaren Energien erzeugen“, erklärt Stuart Orr, der Leiter des globalen WWF-Flüsseprogramms.
Auch in Osttirol besteht Gefahr
Dies wäre auch an der Isel der Fall, wie Marianne Götsch, Gewässerschutzexpertin des WWF Österreich, kritisiert: „Der ungebremste Ausbau der Wasserkraft an den Osttiroler Gletscherflüssen steht beispielhaft für die Ausbeutung des Alpenraumes durch die Energiewirtschaft und die Zerstörung einzigartiger und wertvoller Lebensräume.“ Das Gebiet um die Isel ist als Natura-2000-Schutzgebiet ausgewiesen und gilt als naturnahes und klimafittes Flusssystem. Zudem ist es Heimat für acht nach europäischem Recht geschützte Tier- und Pflanzenarten.
Der WWF fordert erneut den Schutz der Isel und ihrer Zubringer. Gelingen soll das unter anderem durch den Stopp umweltschädlicher Subventionen, um den Ausstieg aus Öl und Gas zu erleichtern.
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