Der mutmaßliche Mörder von Eleonore A. (81) ist im niederösterreichischen Wiener Neustadt gefasst worden, verkünden Salzburgs führende Kriminalisten. Ein DNA-Massentest hat den Pensionisten und gelernten Installateur (61) fast genau ein Jahr nach dem Mord überführt. Er war der Nachbar des Opfers, wohnte nur einen Stock unterhalb der Salzburgerin. Warum er die Frau getötet hat, ist unklar. Weitere Details sind bemerkenswert: Der Täter hat nach der Tat sogar sauber gemacht.
Eleonore A. (81) wohnte – sehr zurückgezogen und allein – in einer Wohnung im zweiten Stock des 96-Parteien-Wohnhauses in der Gorianstraße in Salzburg. Ihr mutmaßlicher Mörder nur einen Stock darunter – auch zurückgezogen, auch allein. Erst Anfang August ist er weggezogen – nach Wiener Neustadt. Dort, wo ihn am Donnerstagabend Polizisten abholten. Wegen dringenden Tatverdachts des Mordes. Er selbst bestreitet jeden Zusammenhang und will das Opfer, seine Nachbarin, nur vom Sehen her gekannt haben. „Durch neue Wege, eine unkonventionelle Methode konnten wir den Tatverdacht nachweisen“, erklärte der Salzburger Polizei-Chef Bernhard Rausch.
Ein DNA-Massentest hat den gebürtigen Oberösterreicher und seit 2006 in der Gorianstraße lebenden Pensionisten entlarvt. Angeregt durch den Kriminalpsychologen Thomas Müller. Weil der Experte wusste: „Der Täter ist im Umfeld des Opfers zu suchen“, erklärte Staatsanwalt Marcus Neher. Eines wussten die Polizisten dank 13 DNA-Spuren: Der Gesuchte war männlich. Daher haben 37 männliche Bewohner des Wohnhauses eingewilligt, einen DNA-Abstrich machen zu lassen - darunter auch der Gesuchte.
Am Donnerstag rief die Gerichtsmedizin an – es gab einen Treffer. Stunden später folgte die Festnahme. Mittlerweile ist der Verdächtige in Salzburg, die U-Haft ist bereits beantragt.
Der Verdächtige verhielt sich absolut unauffällig. Er hat sich sogar bewusst entschieden, nach der Tat den Tatort zu reinigen. Er muss die Gepflogenheiten des Opfers gekannt haben.
Marcus Neher, Erster Staatsanwalt
Mörder hat den Tatort nach der Tat gereinigt
Nur: Warum hat er die Seniorin getötet? Ein finanzielles Motiv sieht Kripo-Chef Christian Voggenberger nicht, weil ein vierstelliger Bargeldbetrag unberührt liegen blieb - nur die Geldbörse hat der Täter mitgenommen. Die Tat war aber von Emotionen geprägt: Wut und Hass erwähnte Voggenberger und sprach von einem „Overkill“. 28 Stiche wies die Leiche auf - Eleonore A. verblutete.
Bemerkenswert ist, dass der Täter den Tatort danach gereinigt hat. Er nahm sich sogar Zeit dafür. Einige Spuren konnten erst im Nachhinein sichtbar gemacht werden. Trotz alldem bemerkten die vielen Nachbarn „gar nichts“.
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