Etwas über 500 positive Covid-19-PCR-Ergebnisse sind die Bilanz der ausgedehnten Tests an Schulen in der ersten Woche nach Schulbeginn in Ostösterreich. Diese fallen laut dem Komplexitätsforscher Peter Klimek bisher aber noch nicht ins epidemiologische Gesamtgewicht. Die wirklichen Auswirkungen „sehen wir erst in den nächsten paar Wochen“, betonte der Wissenschaftler am Sonntag.
Auch wenn die Fallzahlen in den jüngeren Altersgruppen zuletzt angezogen haben, sei durch die Schulöffnungen „noch nichts passiert, was epidemiologische einen Einfluss gehabt hätte“. Bisher hätte sich auch noch keine große Dunkelziffer aufbauen können. Die Sommerschulen seien auch in „kontrollierten Settings“ mit Tests abgelaufen. Die Infektionslage unter Schülern entspreche also gerade in etwa der der Haushalte insgesamt, so Klimek in einem APA-Interview.
„Rolle der Schulen weder unter- noch überschätzen“
Klimek gibt zu bedenken, dass man „die Rolle der Schulen weder unter- noch überschätzen“ sollte. „Wir haben das Fallgeschehen in den letzten Wochen auch nicht unter Kontrolle gehabt, wenn in den nächsten Wochen die Fallzahlen steigen, können sozusagen die Schulen nichts dafür.“ Ein dämpfender Faktor sei, dass in den Haushalten mittlerweile schon viele Personen geimpft sind. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass größere Schul-Cluster nicht unbedingt weit in andere Bevölkerungsgruppen ausstrahlen müssen. Geschieht das trotzdem, dann vor allem über ungeimpfte Familienmitglieder der Schüler. Nicht zuletzt deshalb liege es in der Verantwortung der Eltern, die Impfung anzunehmen.
Die relativ hohe Durchimpfungsrate unter den Pädagogen bedeute nicht, „dass die Lehrer Herdenimmunität oder Ähnliches haben“, betonte Kollege Stefan Thurner, der das Complexity Science Hub in Wien leitet. Nicht vergessen dürfe man, dass Schüler unter zwölf Jahren „zu 100 Prozent nicht geimpft sind“. Auch wenn man sich wenig Sorgen um Cluster in Lehrerzimmern machen muss, stellen infizierte Pädagogen immer noch eine Gefahr für die Kinder dar.
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