„Nicht mehr notwendig“

England kippt Impfpflicht für Großveranstaltungen

England zeigt sich überzeugt davon, das Schlimmste der Pandemie überstanden zu haben. So darf künftig auch ohne Impfnachweis getanzt werden.

(Bild: AFP/DANIEL LEAL-OLIVAS)

Eigentlich sollten in England schon bald nur mehr gegen Corona geimpfte Personen zu stark besuchten Veranstaltungen zugelassen werden. Die Regierung erachtet diese Maßnahme nun aber doch nicht mehr für notwendig. Ein wesentlicher Grund dafür ist die hohe Impfquote im Land.

Zuvor hatten sich zahlreiche Abgeordnete, auch aus der Regierungspartei von Premierminister Boris Johnson, gegen die Pläne gestemmt. Nun kündigte Gesundheitsminister Sajid Javid gegenüber der BBC an, dass die aktuelle Corona-Situation im Land derzeit stabil und eine solche Auflage damit wieder vom Tisch sei. In Großbritannien sind mehr als 80 Prozent der über 16-Jährigen vollständig geimpft.

Anders sieht die Regelung in Schottland aus - hier gilt ab Oktober die 1G-Regel für den Zutritt zu Nachtclubs und vielen Großveranstaltungen. Nordirland plant eine solche Regelung nicht. In Wales steht eine Entscheidung in der kommenden Woche an.

Reisebeschränkungen werden gelockert
Auch für Reisende von und nach Großbritannien soll es Erleichterungen geben. So erklärte Javid dem Sender Sky News, dass er die kostspieligen PCR-Tests vor Abreise und Ankunft bei Auslandsreisen „so schnell wie möglich“ abschaffen wolle. Auch bestimmte Notfallbefugnisse der Regierung sollen demnach zurückgenommen werden, darunter die Möglichkeit, Schulen und Unternehmen zu schließen.

Wohl kein Lockdown mehr 
Premierminister Boris Johnson will in den kommenden Tagen seine Pläne für den Kampf gegen das Coronavirus in der kälteren Jahreszeit vorlegen, wenn sich die Menschen wieder verstärkt drinnen aufhalten. Mit erneuten Schließungen des öffentlichen Lebens rechnet Gesundheitsminister Javid dabei nicht: „Ich erwarte keine weiteren Lockdowns.“