„Es war der wichtigste und schwierigste Marathon seit der Premiere 1984. Aber wir wollten nach außen ein Zeichen setzen, dass wir auch in der Lage sind, in der Zeit von Covid-19 unsere Veranstaltung zu organisieren und durchzuziehen. Jetzt sind wir aber zurück auf der großen Bühne“, zog Wolfgang Konrad, Veranstalter des Vienna City Marathons, sein positives Fazit nach der 38. Auflage. Wien war weltweit der erste große Stadt-Marathon, der während der Pandemie den Laufklassiker durchzog.
Die Läufer zeigten sich dankbar, was die Organisatoren des Vienna City Marathons auf die Beine gestellt hatte. Dabei ging das strenge Corona-Sicherheitskonzept voll auf. Circa 93 Prozent aller Teilnehmer waren vollständig geimpft und mussten zusätzlich einen aktuellen, negativen PCR-Test vorweisen. So meldeten sich für alle Läufe insgesamt 26.016 Teilnehmer an. Davon holten aber nur 18.100 Läufer ihre Startnummern ab, was nur einen Prozentsatz von knapp 70 Prozent ausmachte, ansonsten ist dies Quote mit 10 bis 15 Przent bedeutend geringer. Insgesamt gab es in allen Laufbewerben 17.849 Finisher.
Wolfgang Konrad berichtete, dass „sehr, sehr viele Läufer“ sich bei ihm persönlich bedankt hätten, dass Wien den Marathon organisiert habe. Konrad: „Die Läufer hatten sich den Marathon aber wirklich verdient! Sie haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt, haben weitergekämpft, weiter trainiert und sich im Sinne ihrer Gesundheit bewegt! Das macht uns auch stolz!“
Ohnehin stand gerade das Comeback mit den Läufen am Samstag (10 km, Kinderlauf über 2,0 km, Meile und Inclusion Run) genau im Zeichen der Gesundheit und der Freude an der Bewegung. Da waren schon 1409 Teilnehmer auf den Beinen. Die strahlenden Augen der Kinder, die das Ziel vor dem Burgtheater erreichten, waren Dank und Belohnung für die Veranstalter. „Das war Emotion pur“, meinte VCM-Geschäftsführerin Kathrin Widu, „da haben wir eine klare Botschaft setzen können!“ Wolfgang Konrad betonte, dass es nie eine Option gewesen sei (wie bei anderen Marathons im kommenden Herbst), die Veranstaltungen am Samstag zu streichen: „All diese Läufe gehören zu Wien!“
Auch wenn dies heuer den ohnehin gewaltigen organisatorischen Aufwand weiter in die Höhe getrieben hätte. Wovon Gerhard Wehr ein Lied singen konnte. Gut 3000 Personen hätten im Hintergrund gearbeitet. Ein Problem sei nach der langen Corona-bedingten Pause beispielsweise gewesen, dass einige Zulieferer ihr Personal geändert hätten und bei den Maßnahmen quasi bei null hätten anfangen müssen. Da musste Gerhard Wehr bei den Aufbauten viel mehr erklären als sonst, wo es früher durch die langjährige Erfahrung selbstverständlich gewesen war…
Nach dem Marathon heißt freilich auch für den VCM vor dem Marathon. So blickte Wofgang Konrad bei dem traditionellen Pressegespräch einen Tag nach der Veranstaltung auch auf den 24. April 2022, dem Termin für den 39. Vienna City Marathon. Mit einem recht ruhigen, selbstbewussten Optimismus. Gestärkt durch die ausgezeichnete Organisation am vergangenen Wochenende. „Perfekt“, so weiß Gerhard Wehr, „können wir nie sein. Es gibt immer wieder Details, die wir verbessen können.“ Daran werde immer gearbeitet. 2022 hofft man natürlich weiter auf ein Marathon Richtung Normalität. Aber es werde dauern, bis man wieder Teilnehmerzahlen von über 40.000 Läufern verzeichnen könnte.
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