Zu Besuch in Slowakei
Papst warnt vor Spaltung Europas
Papst Franziskus warnt vor einer Spaltung Europas im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs nach der Corona-Pandemie. Man dürfe nicht Gefahr laufen, sich von der Hast und der Verführung des Gewinns mitreißen zu lassen und so eine vorübergehende Euphorie erzeugen, „die anstatt zu vereinen spaltet“, sagte das 84 Jahre alte katholische Kirchenoberhaupt am Montag in Bratislava.
„Europa möge sich durch eine grenzüberschreitende Solidarität auszeichnen“, forderte der Argentinier, nachdem ihn zuvor die slowakische Präsidentin Zuzana Caputova in ihrem Amtssitz in Empfang genommen hatte. Dort waren auch Begegnungen mit rund 250 Vertretern der Zivilgesellschaft und Diplomaten anberaumt. Papst Franziskus reist bis Mittwoch durch die Slowakei.
Lob für Papst wegen Einsatz gegen Fundamentalismus
Mit ihrer wechselvollen, vom Christentum geprägten Geschichte sei die Slowakei als ein „Mittelland“ dazu berufen, „eine Botschaft des Friedens im Herzen Europas zu sein“. Caputova hatte zuvor in ihrer Ansprache die christliche Tradition ihres Landes betont. Sie würdigte den Papst als „eine der aktuell größten moralischen und spirituellen Persönlichkeiten der Menschheit“. Seine Art, das Christentum als lebendiges, wichtiges Element moderner Gesellschaften zu verkünden. Ebenso würdigte sie seinen Einsatz gegen Fundamentalismus, Extremismus und Antisemitismus.
Die Slowakei mit rund 5,5 Millionen Einwohnern gilt als streng katholisch. In dem mitteleuropäischen Land wird nach Vatikan-Angaben mit knapp mehr als drei Millionen Menschen der überwiegende Teil der Bevölkerung dem römisch-katholischen Glauben zugerechnet. Die katholische Ortskirche und die Regierung gelten als konservativ.
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