UNO-Geberkonferenz

Raab: 20 Mio. Euro Soforthilfe für Afghanistan

Politik
13.09.2021 16:39

Knapp einen Monat nach der Rückkehr der militant-islamistischen Taliban an die Macht in Afghanistan hat die internationale Gemeinschaft am Montag in Genf eine Geberkonferenz abgehalten. Österreich wurde dabei von Susanne Raab (ÖVP) vertreten. „Österreich wird 20 Millionen Euro an Soforthilfe für Afghanistan beisteuern“, verkündete die Frauenministerin gegenüber krone.at.

Ziel des Treffens unter dem Dach der Vereinten Nationen war, den Hunger in dem zentralasiatischen Land zu bekämpfen und das öffentliche Leben vor dem Zusammenbruch zu bewahren. UNO-Hilfsorganisationen haben einen Finanzbedarf von 606 Millionen Dollar (513 Millionen Euro) bis Dezember angemeldet.

Vor allem Frauen sind von der Machtübernahme der Taliban und der damit verbundenen Einführung der Scharia besonders schwer betroffen. (Bild: AFP)
Vor allem Frauen sind von der Machtübernahme der Taliban und der damit verbundenen Einführung der Scharia besonders schwer betroffen.

„Hilfe direkt vor Ort am effektivsten“
„Die österreichische Bundesregierung hat daher bereits letzte Woche ein Soforthilfe-Paket in Höhe von 18 Millionen Euro beschlossen, um dort zu helfen, wo es am effektivsten ist: direkt vor Ort. Zusätzlich wird Österreich zwei Millionen Euro aus Mitteln der österreichischen Entwicklungshilfezusammenarbeit (ADA) zur Verfügung stellen“, sagte Raab gegenüber krone.at.

Großer Teil für Frauen und Mädchen in der Region
Ihr sei es besonders wichtig, dass ein beträchtlicher Teil dieses Hilfspakets gezielt für Frauen und Mädchen in Afghanistan und in der Region eingesetzt werde. „So leistet Österreich einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Frauen und Mädchen, die am meisten unter dem radikalislamistischen Taliban-Terror-Regime leiden“, so Raab. 

Die 20 Millionen Euro an Soforthilfe für Afghanistan teilen sich wie folgt auf:

  • 18 Millionen Euro Soforthilfepaket über den AKF (Auslandkatastrophenfonds), das die Bundesregierung vergangene Woche im Ministerrat beschlossen hat: 10 Millionen Euro des österreichischen Pakets gehen an das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR), fünf Millionen Euro an UN Women und drei Millionen Euro an das UN-Welternährungsprogramm.
  • Zusätzlich dazu zwei Millionen Euro aus Mitteln der österreichischen Entwicklungshilfezusammenarbeit (ADA) für humanitäre Hilfe in Afghanistan, die vom Internationalen Roten Kreuz vor Ort zur Verfügung gestellt wird.
  • Neben der Unterstützung und Versorgung von Vertriebenen in der Region legt die Bundesregierung mit diesem Paket auch einen speziellen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Frauen und Mädchen, deren Situation in Afghanistan sich durch die jüngsten Ereignisse stark verschlechtert hat. Das österreichische Geld soll konkret in Projekte vor Ort fließen, mit denen Frauen gestärkt werden - alleine fünf Millionen Euro gehen etwa an die Organisation UN Women.
Für Frauen ist das Leben in Afghanistan gefährlich. (Bild: AFP)
Für Frauen ist das Leben in Afghanistan gefährlich.

Taliban wieder an der Macht
Die Taliban sind in Afghanistan seit Mitte August wieder an der Macht. Die internationalen Truppen, die sie nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA gestürzt hatten, haben das Land nach annähernd 20-jährigem Einsatz nahezu vollständig wieder verlassen. Das damalige Taliban-Regime hatten den Führern des Terrornetzwerks Al-Kaida, das für die 9/11-Anschläge verantwortlich zeichnete, Unterschlupf geboten.

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