Seilbahn-Überlebender

Nach „Entführung“: Ermittlungen nun auch gegen Oma

Ausland
14.09.2021 12:43

Die Ermittlungen um den nach Israel gebrachten, überlebenden Bub des Seilbahnunglücks am Lago Maggiore in Italien im Mai ziehen immer weitere Kreise. Nun ist auch die Großmutter des Sechsjährigen ins Visier der Behörden geraten. Der Vorwurf lautet auf Kindesentführung.

Das Kind wird derzeit laut den Angehörigen in einem Krankenhaus in Tel Aviv behandelt. Der Bub soll von den israelischen Verwandten der in Italien lebenden Tante väterlicherseits entzogen worden sein, die von den Behörden das Fürsorgerecht erhalten hatte.

Eitan (vorne) mit Eltern und Bruder, die er alle bei der Seilbahn-Tragödie verloren hat (Bild: AP, zVg, Krone KREATIV)
Eitan (vorne) mit Eltern und Bruder, die er alle bei der Seilbahn-Tragödie verloren hat

In Italien lebende Tante zum Vormund ernannt
Der Bub hatte beim Absturz einer Seilbahn-Gondel am 23. Mai seine Eltern und seinen Bruder verloren. Insgesamt kamen bei dem Unfall im Piemont 14 Menschen ums Leben. Ein Gericht ernannte daraufhin die in Pavia in der Region Lombardei lebende Schwester des Vaters zum Vormund.

Der familiäre Sorgerechtsstreit sorgt in Italien für großes Aufsehen. Nun hat sich auch das Außenministerium in Rom eingeschaltet und überprüft laut eigenen Angaben „das weitere Vorgehen“.

„Kind wird festgehalten wie Soldaten in Hamas-Gefängnissen“
Der Ehemann der in Italien lebenden Tante klagt: „Die Familie der Mutter hält das Kind gefangen, wie Soldaten des israelischen Heeres in den Hamas-Gefängnissen gehalten werden.“ Die Großeltern würden sich weigern zu sagen, wo sich das Kind derzeit befinde.

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