„Ich bin jetzt bereits seit 20 Jahren Direktor, aber heute ist mit Abstand der traurigste Tag“, zeigte sich Pater Ferdinand Karer, Direktor des Gymnasiums Dachsberg in Oberösterreich, am Dienstag tief betroffen. Der erst 15-jährige Stefan H. verunglückte am Weg zur Schule tödlich. Und auch in Laakirchen starb ein 15-Jähriger bei einem Mopedunfall.
Eine Mitschülerin steht kurz nach Mittag mit gesenktem Kopf an der Stelle, an der der erst 15-jährige Stefan H. aus Grieskirchen Dienstagfrüh aus dem Leben gerissen wurde. Nur fünf Stunden zuvor war sie dort mit dem Schulbus vorbeigefahren, am Weg ins Gymnasium Dachsberg. Auch Stefan war dorthin unterwegs, zu seinen Freunden, motiviert für ein neues Schuljahr – doch er kam leider nie an ...
„Wir sind noch vor der Rettung zum Unfall gekommen. Auch zwei unserer Lehrer sind dazugekommen, die haben sofort versucht zu helfen“, schildert das Mädchen, der Schock steht ihm ins Gesicht geschrieben. Was war passiert? Der Jugendliche prallte laut Polizei mit seiner Aprilia SX 50 gegen das Heck eines stehenden Autos. Dann wurde er mit seinem Moped gegen einen entgegenkommenden Pkw geschleudert, gelenkt von einem 54-Jährigen aus St. Agatha.
Für den jungen Grieskirchner kam trotz sofortiger Reanimationsversuche durch die Unfallzeugen jede Hilfe zu spät.
„Haben im Gottesdienst an Stefan gedacht“
Der Unterricht in der Schule wurde nicht abgesagt, das Kriseninterventionsteam betreute seine Mitschüler und alle, die zum Unfall dazugekommen waren. Nur wenige Stunden nach der Tragödie fand der geplante Eröffnungsgottesdienst zum Schulstart, geleitet von Pater Ferdinand Karer, statt.
Ich verspüre derzeit eine einzige Sprachlosigkeit. Der Stefan war so ein lieber Kerl. Wir müssen jetzt versuchen, für seine Freunde da zu sein und das aufzuarbeiten. Es ist einfach tieftraurig.
Pater Ferdinand Karer
„Wir haben im Gottesdienst an den Stefan gedacht. Momentan fühle ich eine einzige Sprachlosigkeit. Für Familie und Freunde ist das das Schlimmste, was passieren kann. Auch meine Kolleginnen befinden sich alle in einem Schockzustand“, sagt der Direktor mit gebrochener Stimme und hofft, dass alle Betroffenen die tieftraurigen Ereignisse so schnell wie möglich verarbeiten können.
Auch Roitham trauert um einen 15-Jährigen
Auch in Roitham ist die Trauer groß, nachdem der ebenfalls 15-jährige David D., wie berichtet, am Montag mit seinem Moped in Laakirchen gegen einen Traktor gekracht war und noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen erlag. Der junge Roithamer war der älteste von drei Geschwistern, arbeitete im Lagerhaus und lebte auf einem kleinen Bauernhof mit seiner Familie.
Tragisch: Sein Papa war nach dem Unfall vor Ort, als die Rettungskräfte um sein Leben kämpften. „Die ganze Gemeinde ist sehr betroffen. Es ist einfach schrecklich, wenn ein junger Mensch stirbt“, so Bürgermeister Alfred Gruber.
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